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Wirtschaftliche Entwicklung > Beziehungen
Zum Abschluss des Besuchs trafen sich
der DLR-Vorstand und Vertreter des
BMWi mit Vize-Generaldirektor Paul
Weissenberg, um gemeinsam das zu-
künftige Engagement der EU in der
Raumfahrt zu diskutieren.
In allen Gesprächen setzte sich das
DLR dafür ein, dass für den Zeitraum
des nächsten Mehrjährigen Finanzrah-
mens der EU (2014-2020) neben der
Finanzierung für Galileo auch die für
GMES als zweitem EU-Flaggschiff-
projekt gesichert wird.
Europäische
Zusammenarbeit
Zusammenarbeit mit NLR
Im Rahmen der AT-One Assembly of
Members im Dezember 2011 wurde ver-
einbart, die nun mittlerweile mehrere
Jahre alten Vereinbarungen zur Zusam-
menarbeit zu überprüfen und gegebe-
nenfalls an die mittlerweile geänderten
Randbedingungen anzupassen. Auf die-
ser Grundlage soll anschließend auch die
organisatorische Ausgestaltung der Ko-
operation geprüft und erforderlichenfalls
angepasst werden.
Zusammenarbeit mit ONERA
Im Dezember 2011 fand ein Treffen zwi-
schen dem DLR-Vorstand für Raumfahrt-
forschung und -technologie, Herrn Prof.
Dr. Dittus, und dem Präsidenten der
ONERA, Herrn Maugars, statt, mit dem
Ziel, die Zusammenarbeit in der Raum-
fahrt zu intensivieren und grundsätzliche
Kooperationsfelder zu identifizieren. Bei-
spiele für potenzielle Gebiete der Zusam-
menarbeit sind Forschung zu Technolo-
gien für wissenschaftliche Missionen,
Robotik und Automation sowie gemein-
same Konzeptstudien und der Austausch
von jungen Wissenschaftlern. Dazu soll
in der Luftfahrt auf Basis der bisher ge-
sammelten Erfahrungen der organisatori-
sche Ablauf des schon 2010 initiierten
Nachwuchswissenschaftler-Netzwerks
(YODA) modifiziert werden. Dabei ist ei-
nerseits geplant, sich jährlich auf maxi-
mal zwei wissenschaftliche Inhalte zu fo-
kussieren und andererseits den zeitlichen
Ablauf der Treffen auf das jährlich statt-
findende ONERA-DLR Aerospace Sympo-
sium (ODAS) abzustimmen. Das diesjäh-
rige ONERA-DLR Aerospace Symposium
zum Thema „Safety in Aeronautics“ hat
vom 4.-6. Juni 2012 beim DLR in Braun-
schweig stattgefunden.
Zusammenarbeit mit CNES
Die deutsch-französische Partnerschaft in
der Raumfahrt hat derzeit durch den Kli-
masatelliten MERLIN (Methane Remote
Sensing LIDAR Mission) eine hohe Sicht-
barkeit erreicht. Die Mission wurde im
Rahmen der Deutsch-Französischen Mi-
nisterratskonferenz im Februar 2010 be-
schlossen und ist eine direkte Koopera-
tion zwischen DLR und CNES und soll
2016 starten. Des Weiteren hat CNES zu-
gesagt, sich an dem DLR-Lander MASCOT
zu beteiligen, der zur japanischen Hayabusa-
II-Mission gehört, einer Sample-Return-
Mission zum Asteroiden 1999JU3.
MASCOT wird diverse In-Situ-Messungen
vornehmen. CNES wird dafür verschie-
dene Subsysteme und das wissenschaftli-
che Instrument MicrOmega beisteuern.
Derzeit ist der Start von Hayabusa-2 mit
MASCOT für Ende 2014 geplant.
Im September 2011 fand das erste Tref-
fen zwischen den Programmdirektoren
Dr. Reile und Thierry Duquesne in Köln
statt. Neben dem gegenseitigen Kennen-
lernen stand der Austausch über lau-
fende und potentiell neue Kooperatio-
nen im Mittelpunkt. Kernthemen waren
Erdbeobachtung, Kommunikation/Navi-
gation, Wissenschaft, Antriebe sowie
Raumfahrtsysteme und Träger. Im De-
zember 2011 fand dann das Treffen auf
Vorstandsebene zwischen Prof. Dr. Dittus
und Yannick d’Escatha statt, das dem
ersten Kennenlernen sowie der Abstim-
mung bei bilateralen Kooperationen
diente. Mit Blick auf die Entscheidungen
der ESA-Ministerkonferenz im November
2012 hat der Deutsch-Französische Mi-
nisterrat im Februar in einer gemeinsa-
men Erklärung zur Raumfahrtpolitik zwei
gemeinsame Arbeitsgruppen beschlos-
sen: Zum einen wird die Arbeitsgruppe
„Trägerraketen“ wieder eingesetzt, um
die zukünftige Ausrichtung des europäi-
schen Trägersektors zu analysieren.
Dabei werden auch die jüngsten Ent-
wicklungen wie zum Beispiel die Wirt-
schafts- und Finanzkrise sowie die dro-
hende Verschärfung des Wettbewerbs
auf dem Trägermarkt berücksichtigt.
Zum anderen wurde eine Arbeitsgruppe
zum neuen europäischen ISS-Kompensa-
tionselement eingesetzt, das nach den
ATV-Einsätzen die Transportleistungen
der NASA zur ISS kompensieren soll.
Deutsch-französische Forschung zu Klimagasen
Die Klimamission MERLIN soll zu einem besseren Ver-
ständnis des globalen Kreislaufs des Klimagases Methan
führen und somit einen deutsch-französischen Beitrag
zur Erforschung des Klimawandels leisten. Es wurde ver-
einbart, dass Deutschland das Methan-Messinstrument
beistellt, während Frankreich eine verbesserte Version
seines weltraumerprobten MYRIADE-Kleinsatellitenbus
beisteuert sowie den Betrieb des Satelliten übernimmt. Das DLR-Institut für Physik
der Atmosphäre leitet die deutsche Beistellung. Das DLR Raumfahrtmanagement
koordiniert die deutschen Aktivitäten und kooperiert direkt mit CNES. Im Mai 2012
wurde die vorläufige Anforderungsanalyse (Preliminary Requirements Review) er-
folgreich durchgeführt und damit das Ende der Phase A erreicht. Anschließend ha-
ben DLR und CNES begonnen, sich bezüglich der Phase B abzustimmen.
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