15. Dezember 2021
Menschen im All – das bedeutet eine enorme Belastung für den Körper. Er ist unter anderem der Weltraumstrahlung ausgesetzt, baut Muskeln ab und Körperflüssigkeiten verschieben sich Richtung Kopf. Zum Schutz vor der Strahlung wird international an Schutzwesten geforscht, zum Beispiel bei der MARE-Mission. Gegen den Muskelschwund sind effektive Trainingsprogramme entstanden, sodass Astronautinnen und Astronauten heute auch nach Monaten auf der Internationalen Raumstation ISS kaum noch Schwierigkeiten nach der Rückkehr zur Erde haben. Allerdings kann der durch die veränderte Flüssigkeitsverteilung erhöhte Druck im Kopf zu dauerhaften Problemen führen – insbesondere für die Augen. Raumfahrende berichten immer wieder über eine Verschlechterung der Sehkraft. Es kommt bei etwa 70 Prozent zu Augenveränderungen. Temporär während des Aufenthalts im All oder auch dauerhaft.
Die Ursachen sind bislang unklar. Es gibt einige Theorien, aber keine Nachweise, warum diese Effekte einige Astronauten treffen, andere nicht. Fakt ist aber, dass es zu dem Augenleiden kommen kann. Denken wir an die Zukunft der astronautischen Raumfahrt mit Missionen zu Mond und Mars, werden Aufenthalte in Schwerelosigkeit perspektivisch immer länger dauern. Auch dann müssen Gesundheit und Sicherheit der Raumfahrerinnen und Raumfahrer erhalten bleiben. Verlässliche Präventions- und Gegenmaßnahmen sind nötig.
Bettruhestudien werden seit vielen Jahren genutzt, um die Veränderungen des Auges unter erhöhten Druckverhältnissen wie in Schwerelosigkeit besser zu verstehen. In der aktuellen NASA- und DLR-Studie SANS-CM führt unsere Luft- und Raumfahrtmedizin während der Liegephasen umfangreiche Untersuchungen durch.
Lesen Sie hier den vollständigen DLR-BLOG mit allen Bildern und Informationen: Bettruhestudie SANS-CM: Liegend dem Weltraum-Augenleiden auf der Spur
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