Zum Thema „Schlaf und autonomes Nervensystem im Weltraum“ wird am 15. September 2018 ein „Science-meets-Clinic“-Symposium in der luft- und raumfahrtmedizinischen Forschungsanlage :envihab, DLR Köln, stattfinden. Wissenschaftler aus den Bereichen der Schlafmedizin, Weltraummedizin, Neurologie und der Chronomedizin berichten über aktuelle Entwicklungen der Forschung und Erfahrungen aus der Raumfahrt. Ziel ist neben der Vernetzung der Wissenschaftler auf diesem Gebiet die Translation wissenschaftlicher Erkenntnisse der Luft- und Raumfahrtmedizin in die klinische Medizin.
Schlafmedizin ist in den vergangenen Jahrzehnten immer bedeutungsvoller geworden. Erkrankungen in diesem Bereich betreffen Menschen in allen Lebenssituationen und hängen oft mit weiteren Krankheitsbildern zusammen. Der „gute Schlaf“ ist Grundvoraussetzung für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Das trifft auch auf Astronauten im Weltraum zu, die allerdings häufig trotz ihres anstrengenden Arbeitstages eine zu kurze Schlafphase haben. Da es auf der Internationalen Raumstation alle 90 Minuten Sonnenauf- und -untergang gibt und die Sonne somit 16 Mal am Tag auf- und untergeht, kann sich der Mensch nicht an einem äußeren Tagesablauf wie auf der Erde orientieren. Schlafmangel und Müdigkeit gehören zu den häufigsten Beschwerden der Raumfahrer. Menschliche Fehler bedingt durch Müdigkeit als Folge von Schlafmangel, zirkadianer Desynchronisation, langen Wachzeiten und erhöhter Arbeitsbelastung sind ein Risiko für die gesamte Raumfahrt.
Die Veranstaltung, durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Autonomes Nervensystem und der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Schlafmedizin e.V. (NRW-GSM), bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis und richtet sich an Mediziner aus dem Rheinland und weitere Interessenten des Gebiets der Schlafmedizin.
15. September 2018 :envihab DLR Köln
9.30 Uhr Anreise
10.00-10.30 Key lecture: Clock genes Prof. P. Young, Klinik für Schlafmedizin und Neuromuskuläre Erkrankungen, Uni Münster
10.30-11.00 Aktuelle Entwicklungen der Luft- und Raumfahrtmedizin Prof. J. Jordan, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
11.00-11.30 Update Zentrale und obstruktive Schlaf-Apnoe Prof. B. Sanner, Medizinische Klinik, Bethesda Krankenhaus Wuppertal
11.30-12.30 Pause
12.30-13.00 Das autonome Nervensystem im Schlaf Prof. C.-A. Haensch, Klinik für Neurologie, Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach
13.00-13.30 Schlaf im Weltraum Dr. D. Aeschbach, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
13.30-14.00 Pharmakologische Innovationen in der Schlafmedizin Prof. I. Fietze, Schlafmedizinisches Zentrum der Charité Berlin
14:00-14.15 Pause
14.15-14.45 Schlaf und das Experiment Schichtarbeit Univ.-Prof. T. C. Erren, Arbeitsmedizin, Umweltmedizin und Präventionsforschung, Uniklinik Köln
14.45-15.15 Jens Jordan im Gespräch mit Frank de Winne, Astronaut und Leiter des Europäischen Astronautenzentrums EAC
15.15-16.45 Tour :envihab Diagnostik des autonomen Nervensystems Dr. K. Heußer, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin
Friederike Wütscher, Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 2203 / 601 3328
Email: friederike.wuetscher@dlr.de
Email: sciencemeetsclinic@dlr.de
Programm: Science meets Clinic: Schlaf und autonomes Nervensystem im Weltraum