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Explosion in Schwefel-Fabrik im Irak - Sentinel-5P zeigt Schadstoffwolke

26. Juli 2019

Am 27. und 28. Juni wurden im Nordirak durch den Atmosphärensatelliten Sentinel-5P (S5P) sehr hohe Schwefelkonzentrationen gemessen. Ursache war eine Explosion in der Schwefelanlage al-Mishraq in Hamam al-Alil nahe Mosul. Das Werk fing am Nachmittag des 26. Juni 2019 Feuer. Über 14 Tonnen SO2 konnten in der Atmosphäre mit dem Spektrometer TROPOMI an Bord von S5P nachgewiesen werden.

Lokale Medien berichteten, dass ein Feuerwehrmann getötet wurde und mehrere Einheimische durch die Emission von Gasen Atembeschwerden hatten. Laut Al Iraqiya ist das Feuer nun unter Kontrolle gebracht worden. Die Brandursache ist unklar. 2016 wurde die Schwefelanlage absichtlich in Brand gesteckt. Die Anlage befindet sich im Besitz der Mishraq Sulphur State Company.

Im Nahen Osten emittieren mehrere Ölraffinerien und Kraftwerke große Mengen an Schwefeldioxid in die Erdatmosphäre und beeinträchtigen damit die lokale Luftqualität. Darüber hinaus ist die Region heute die größte schwefelproduzierende Region. In den letzten Jahren hat die Emission von SO2 in diesem Gebiet die von China übertroffen. Zusammen mit Indien ist der Nahe Osten nun die Hauptquelle für die anthropogene SO2-Belastung.

S5p wurde am 13. Oktober 2017 gestartet und ist seit März 2018 in Betrieb. Die Algorithmen zur Ableitung von SO2 und die operationellen Prozessoren wurden von BIRA und DLR entwickelt und sind in das S5p-Bodensegment des Earth Observation Center (EOC) des DLR in Oberpfaffenhofen integriert.

SO2 ist ein natürliches Spurengas in der Erdatmosphäre. Die größte Quelle für SO2 in der Atmosphäre ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe durch Kraftwerke und andere Industrieanlagen. Darüber hinaus bringen vulkanische Ausgasungen und Eruptionen SO2 in die untere Troposphäre (passive Entgasung) bis hoch in die Stratosphäre (explosive Eruptionen) ein.

Die schnelle Detektion von vulkanischem SO2 ist wichtig für die die Bevölkerung in der Nähe großer Vulkane, die Luftfahrt sowie die Umweltbeobachtung. Daher hat das EOC zusammen mit der ESA ein Projekt ins Leben gerufen, um die Schichthöhe der SO2 -Wolken zu bestimmen. Diese Zusatzinformationen werden benötigt, um auf die Quellen erhöhter SO2-Signale zu schließen und den Transportweg der SO2-Wolke in der Atmosphäre zu bestimmen.
 


Kontakt
Dr. Pascal Hedelt
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)

Institut für Methodik der Fernerkundung
, Atmosphärenprozessoren
Weßling

Tel.: +49 8153 28-3164

Fax: +49 8153 28-1446

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