Abteilung SAR-Signalverarbeitung

Die Abteilung SAR-Signalverarbeitung (MF-SAR) erzeugt Bildprodukte für die Erdbeobachtung. Wichtige Anwendungsgebiete sind die Vermessung und Erforschung von Erdbeben, Vulkan- und Gletscherbewegungen.

Synthetik-Apertur-Radar (SAR)

Ein SAR tastet die Erdoberfläche vom Flugzeug oder vom Satelliten aus mit Mikrowellenpulsen ab. Aus den reflektierten Echos werden hochauflösende Bilder und Datenprodukte erzeugt. Das SAR-Verfahren hat zwei entscheidende Vorteile. Zum einen funktioniert es auch bei Dunkelheit und bedecktem Himmel. Zum anderen lassen sich zuverlässig geophysikalische Messwerte wie Rückstreukonstante oder Entfernung gewinnen. Das ist mit keinem anderen Bildgebungsverfahren möglich. Deshalb wird SAR bevorzugt in Krisenfällen eingesetzt, aber auch zur kontinuierlichen Beobachtung von Polargebieten, Erdbebenrisikozonen und Vulkanen.

Von Rohdaten zur geowissenschaftlichen Information

Die vom Radar gelieferten Rohdaten müssen für die Anwender hochgenau aufbereitet werden, d.h. in Flug- und Entfernungsrichtung fokussiert, radiometrisch kalibriert und von der Sensorgeometrie in eine Kartenprojektion entzerrt werden.

Prozessoren für Weltraummissionen

Die von MF-SAR entwickelten SAR-Prozessoren werden für alle zivilen deutschen SAR-Missionen und teilweise für Copernicus-Missionen eingesetzt. Aktuell sind das die TerraSAR-X-, die TanDEM-X- und die Sentinel-1-Missionen. Ein wichtiger Meilenstein war auch die Shuttle-Radar-Topografie-Mission (SRTM).

Die wichtigsten Produkte dieser Missionen sind kalibrierte SAR-Bilder, digitale Geländemodelle  und Bodenbewegungskarten für wissenschaftliche und kommerzielle Nutzer.  

Forschungsthemen

Der Forschungsschwerpunkt von MF-SAR ist die Messung von kleinen Bewegungen der Erdoberfläche mit dem Verfahren der SAR-Interferometrie. Im Fokus des Interesses stehen Metropolen, Vulkane, Erdbebengebiete und Gletscher.

Ergänzend zu relativen interferometrischen Messungen haben wir ein neues Verfahren für geodätische Absolutmessungen mit SAR entwickelt: die Imaging Geodesy liefert aus dem Weltraum Absolutkoordinaten von Bodenpunkten, vergleichbar mit GNSS.

Schließlich beschäftigt sich MF-SAR mit Moving Target Indication (MTI) und Along-Track-Interferometrie (ATI). Damit lassen sich aus dem Weltraum Fahrzeuggeschwindigkeiten messen und Oberflächenströmungen von Gewässern bestimmen.  

Die Abteilung gliedert sich in folgende Arbeitsgruppen:

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Kontakt

Prof. Dr. Michael Eineder

Co-Direktor IMF (komm.) / Abteilungsleitung SAR-Signalverarbeitung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Earth Observation Center (EOC)
Institut für Methodik der Fernerkundung (IMF)
Oberpfaffenhofen, 82234 Weßling
Tel: +49 8153 28-1396