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DLR nimmt bei Expedition in Nordost-Sibirien Treibhausgase auftauender Permafrostböden unter die Lupe



 Lena-Delta
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Aufnahme des auftauenden Lena-Deltas von MODIS Terra vom 13. Juni 2006, 12.25 Uhr UTC (Quelle: MODIS rapid response team)
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 MODIS-Weltkarte
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Zu Untersuchungen der Permafrostböden im Delta des sibirischen Flusses Lena sind in diesen Tagen Wissenschaftler des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums des DLR und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) aufgebrochen. Die deutsch-russische Expedition namens „Lena-Delta 2006” ist eingebettet in Forschungsarbeiten des EOS-Forschungsnetzwerkes der Helmholtz-Gemeinschaft. Die wissenschaftlichen Schwerpunkte gliedern sich in mikrobiologische, bodenkundliche, hydrologische und paläogeographische Untersuchungen der Permafrostböden sowie in die Entwicklung von Fernerkundungsmethoden, um Informationen über Vegetation, Böden und Wasserflächen im Lena-Delta ableiten zu können.

Die globale Erwärmung wirkt sich auf die Polargebiete, wie z.B. das Lena-Delta in Sibierien, deutlich stärker aus als auf unsere Breiten. Die Permafrostböden tauen zunehmend auf und eine Verschiebung der Permafrostgrenze in den Norden ist seit mehreren Jahren zu beobachten. Dieser Prozess initiiert die Bildung des Treibhausgases Methan: Der in großen Mengen im Permafrost gespeicherte organische Kohlenstoff wird durch speziell angepasste Mikroorganismen zu Methan umgesetzt. Das freigesetzte Gas, welches für den Treibhauseffekt 23-mal wirksamer ist als CO2, beschleunigt die globale Erwärmung und verschärft somit das Problem des „Global Change”.

Besonders zwei Ziele interessiert die Wissenschaftler: Zum einen soll die Menge des in den Permafrostböden enthaltenen Kohlenstoffs genauer bestimmt werden, zum anderen sollen Messungen ergeben, wieviel Methan (CH4) und Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre abgegeben wird.

Das DLR beteiligt sich innerhalb der Expedition mit Spektralmessungen der Vegetation und des Bodens. Dies erfolgt sowohl mit Messungen am Boden als auch bei Überflügen des europäischen Umweltsatelliten ENVISAT mit dem Medium Resolution Imaging Spectrometer (MERIS). Mit geeigneten Vegetations- und Bodenmodellen und mit Hilfe der Satellitendaten sollen die Ergebnisse der lokalen Analysen auf die regionale Ebene extrapoliert werden. Ziel ist es, künftig mit geeigneten Modellen belastbare Aussagen über die Methanemission des gesamten Lena-Deltas und der arktischen Gebiete treffen zu können. Tägliche Messungen vor Ort sollen zudem Aufschluss über die Geschwindigkeit des Auftauens der Permafrostböden geben.


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