Mit Blick auf die Etablierung wettbewerbsfähiger GMES-Servicedienste ist die Bereitstellung eines nationalen Datenzugangs/Bodensegments nur der erste wichtige Schritt. Von entscheidender Bedeutung ist zugleich, auf nationaler Ebene ein leistungsfähiges Bindeglied zwischen dieser Weltraum- bzw. Bodensegmentkomponente und dem Servicesektor von Copernicus/GMES zu schaffen.
Hier setzt das Vorhaben OPUS-GMES an. So sollen entscheidende Erkenntnisse hinsichtlich erfolgversprechender Konzepte und Technologien zur Anbindung und Umsetzung satellitengestützter Geoinformationsdienste auf Grundlage zukünftiger Sentinel-Datenströme gewonnen und prototypisch umgesetzt werden. Dabei sollen über gezielte F&E-Arbeiten wichtige Erkenntnisse zur effektiven und effizienten Konzeption und Ausstattung eines Collaborative Ground Segments gewonnen werden.
Im Zuge von OPUS-GMES werden daher zentrale Konzepte, Methoden und Techniken ausgearbeitet, getestet und in enger Zusammenarbeit mit industriellen Partnern prototypisch implementiert, u.a. auf der Hardware-Plattform „GeoFarm“ des Deutsches Fernerkundungsdatenzentrums (DFD) am Erdbeobachtungszentrum (EOC), aber auch in privatwirtschaftlichen Produktionsumgebungen wie jener der Firmen CloudEO AG oder GAF AG. Der Fokus der Entwicklungen wird in diesem Zusammenhang auf der Unterstützung von Services im Copernicus/GMES-Themenfeld „Land“ liegen. Durch die angestrebte enge Vernetzung von Bodensegment, Datenprozessierung und privatwirtschaftlichem Servicesektor kann mittels OPUS-GMES erstmals über die gesamte Verarbeitungskette hinweg eine gemeinsam abgestimmte Implementierung prototypischer Techniken und der zugehörigen Anforderungs-, Design- und Schnittstellendokumente realisiert und getestet werden.
In enger Verzahnung von Copernicus/GMES-Bodensegment und kommerziellen Anbietern von Copernicus/GMES-Serviceelementen fokussiert OPUS-GMES dabei auf Schlüsselaspekte wie generischen Datenzugriff (Multimissions-Datenbasis), innovative Prozessierungs- und Auswerteverfahren (generische Prozessierungsumgebung) sowie Standardisierung und Qualitätsbewertung. Dabei sollen zunächst die technischen Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Multimissions-Datenbasis geschaffen werden, die einen möglichst freien und zeitnahen Zugang zu Satellitendaten im Prozessierungslevel 1b (orthorektifizierte Datenprodukte) gewährleistet. Primär sollen die Missionen Sentinel-1/-2/-3, sowie LDCM, Rapid Eye, TerraSAR-X, MODIS, MERIS und RessourceSAT-2 bedient werden.