Am Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum des DLR wurde ein System zum Monitoring von Hochwasserereignissen in naher Echtzeit entwickelt. Es besteht aus vollautomatischen Prozessketten zur Ableitung des Ausmaßes von Hochwasserflächen basierend auf Sentinel-1 und TerraSAR-X Radarsatellitendaten.
Die Prozessketten beinhalten die folgenden Schritte: automatische Datenintegration, Vorprozessierung der Erdbeobachtungsdaten, Berechnung und Anpassung globaler Zusatzdaten (digitale Höhenmodelle, Geländeneigung, topographische Indizes und Referenzwassermasken), unüberwachte Initialisierung der Klassifikation, Postklassifizierung und Bereitstellung der Kriseninformation über einen Web-Client.
Während die systematisch aufgenommenen Sentinel-1 Daten ein kontinuierliches Monitoring überfluteter Gebiete entsprechend des vordefinierten Aufnahmeplans der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) erlauben, wird die TerraSAR-X Hochwasserprozesskette aktiviert, sobald entsprechende Daten über den Hochwassergebieten programmiert werden (z.B. im Rahmen unterschiedlicher Mechanismen zur Katastrophenbewältigung wie der Internationalen Charta „Space and Major Disasters“).
Zur automatischen Extraktion der Hochwasserflächen aus den Radarsatellitendaten wird ein automatischer Tile-basierter Schwellwertansatz in Kombination mit einem Fuzzylogik Postklassifikationsprozess verwendet.
Die Informationsprodukte können über einen Web-Client autorisierten Endnutzern zur Verfügung gestellt werden.