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Nachtleuchtende Wolken über Bayern

07. Juli 2020

Nachtleuchtende Wolken über München (© Lisa Küchelbacher, EOC) 

In diesen Tagen zeigte sich nach Sonnenuntergang ein für unsere Breiten ungewöhnliches Schauspiel am Himmel. Obwohl die Sonne schon hinter dem Horizont abgesunken war, wurden silbrige Wolkenstrukturen sichtbar, sogenannte „nachtleuchtende Wolken“.

Diese nachtleuchtenden Wolken sind keine normalen Wolken und sie sind wissenschaftlich von großem Interesse. Es sind sichtbare Botschafter des stattfindenden Klimawandels. Die nachtleuchtenden Wolken entstehen in etwa 90 Kilometer Höhe. In dieser Höhe werden sie von der Sonne auch dann noch von unten beschienen, wenn diese schon lange untergegangen ist.

Damit sich diese Wolken bilden können, sind sehr tiefe Temperaturen erforderlich; diese müssen typischerweise unter minus 100 Grad Celsius absinken. Solche tiefen Temperaturen finden sich in Höhen um 90 Kilometer Höhe – dem kältesten Ort der Erde – über hohen geografischen Breiten. Der Umstand, dass wir solche Wolken nun über unseren gemäßigten Breiten sehen können bedeutet, dass es auch hier über unseren Köpfen sehr kalt geworden sein muss.

Das EOC misst mit speziellen Geräten jede Nacht die Temperatur in diesen Höhen. Tatsächlich hat das GRIPS-Instrument (Ground based Infrared P-branch Spectrometer) in der Nacht vom 05. auf den 06.07 in 90 Kilometer Höhe über Oberpfaffenhofen Temperaturen von bis zu minus 110 Grad Celsius gemessen  – gute Bedingungen für die Bildung von nachtleuchtenden Wolken.

Der Klimawandel führt zu einer beständigen Erwärmung der Erdoberfläche. In 90 Kilometer Höhe passiert indes das Gegenteil. Dort kühlt sich die Atmosphäre kontinuierlich ab. Und so ist es nachvollziehbar, dass mit der Zeit auch die Bildungsbedingungen für solche nachtleuchtenden Wolken in gemäßigten geografischen Breiten häufiger anzutreffen sein dürften. Während der Sonnenwende, also im Juni/Juli, sinken die Temperaturen in etwa 90 Kilometer auf die tiefsten Werte während des Jahres ab – der Jahresgang ist dort also genau entgegengesetzt zu der Oberfläche.

 
Messungen des GRIPS-Instruments in 90 Kilometer über Oberpfaffenhofen

 

Kontakt
Prof. Dr.rer.nat. Michael Bittner
Abteilungsleitung

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)

Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum
, Atmosphäre
Weßling

Tel.: +49 8153 28-1379

Fax: +49 8153 28-1363

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