Das Team SAR-Ozeanografie an der "Forschungsstelle für Maritime Sicherheit" in Bremen beschäftigt sich mit der Entwicklung von Algorithmen, die aus Radaraufnahmen unterschiedlicher Satelliten Informationen zum Zustand der Meere extrahieren und in naher Echtzeit Nutzern bereitstellen.
Zu den extrahierten Informationen zählen:
Die gewonnenen Informationen ergeben ein maritimes Lagebild, das der Sicherheit auf den Meeren zugutekommt. So lassen sich beispielsweise in polaren Gewässern, in denen Seewege durch treibende Eisschollen binnen Stunden unpassierbar werden können, mithilfe des Lagebildes Schiffsrouten anpassen und dadurch Unglücke vermeiden. Hilfsmaßnahmen bei Havarien werden durch aktuelle Satellitenaufnahmen unterstützt. Die Bereitstellung genauer Wind- und Seegangsinformationen hilft bei der Planung, dem Bau und der Instandhaltung von Offshore-Windparks zum Beispiel in der Nordsee und dient darüber hinaus der Verbesserung von Wettermodellen und Vorhersagen. Durch die Detektion von Schiffen und Ölteppichen lassen sich illegales Verklappen von Öl und unerlaubte Fischerei nachweisen.
Um möglichst aktuelle Lagebilder bereitzustellen werden Radarsatelliten unterschiedlicher Missionen wie TerraSAR-X, Sentinel-1 oder RADARSAT-2 kombiniert, aber auch Schiffsmeldungen und In-Situ Daten eingebracht und in Nahe-Echtzeit verarbeitet.
In Kampagnen mit verschiedenen wissenschaftlichen, behördlichen und industriellen Nutzern werden die entwickelten Algorithmen erprobt und den Anforderungen angepasst.