Das für den Satellitendatenempfang erforderliche Nutzlastbodensegment des DFD umfasst neben den Antennenanlagen in Neustrelitz und Oberpfaffenhofen ein internationales Netzwerk von Empfangsstationen. Hierzu gehören auch die German Antarctic Receiving Station GARS O’Higgins auf der antarktischen Halbinsel (Abb. 1) und die Station Inuvik im Norden Kanadas in der Arktis (Abb. 2). Das Team „Entwicklung polarer Standorte und deren Nutzung“ ist für die weitere Entwicklung dieser beiden polaren Stationen sowie für die noch intensivere Nutzung der dort empfangenen Daten, aber auch der Standorte selbst, verantwortlich.
Dies schließt die Konzeption, Planung, Koordination und Durchführung neuer Vorhaben an O’Higgins bzw. mit Bezug zu O‘Higgins ein. Bei der Durchführung solcher Vorhaben ist dann natürlich die gesamte Abteilung IBS involviert.
Auch ist im Team das Management sowie die Koordination der Logistik für die GARS O’Higgins Station angesiedelt.
Das Team arbeitet derzeit vornehmlich an folgenden Vorhaben:
Satellitendatenempfang
Aufrüstung der Fähigkeiten zur Nahe-Echtzeit-Datenverarbeitung der deutschen TerraSAR-X und TanDEM-X Satelliten, künftig auch von Sentinel-1. Hierbei soll eine Prozessierungskette vom Empfang der Daten über die Datenprozessierung vor Ort bis zur Auslieferung der Informationsprodukte an den Nutzer in Naher-Echtzeit aufgebaut werden. Der Fokus wird zunächst auf dem Gebiet zwischen Südamerika und der antarktischen Halbinsel mit GARS O’Higgins als Empfangsstation liegen.
Datenauswertung
Reprozessierung der auf GARS O‘Higgins in den letzten zwei Jahrzehnten empfangenen ERS-1/-2 Daten und deren wissenschaftliche Auswertung hinsichtlich einer flächendeckenden, langzeitlichen Darstellung der Entwicklung glaziologischer Parameter auf der antarktischen Halbinsel.
Ausbau der GARS O’Higgins Station
Erweiterung des Instrumenten-Portfolios an GARS O’Higgins. Die Station soll in den nächsten Jahren zu einer Antarktis-Forschungsstation mit weiteren wissenschaftlichen Messinstrumenten ausgebaut werden, die jeweils auf Langzeitbetrieb ausgerichtet sein werden. Dabei werden verstärkt Kooperationen mit Universitäten, aber auch anderen wissenschaftlichen Einrichtungen weiter ausgebaut.
DLR-Nachwuchsgruppe
Anfang 2015 wurde eine neue DLR-Nachwuchsgruppe im Team - bestehend aus drei Nachwuchswissenschaftlern - eingerichtet, die sich mit der Bilanzierung von glaziologischen und atmosphärischen Veränderungsprozessen an der antarktischen Halbinsel befassen wird.