Der Pkw der Zukunft fährt mit Öl und Strom. Denn nur so kann er die Erwartungen der Autofahrer erfüllen. Das ist das Ergebnis der Studie "Der PKW-Markt bis 2040". Die Studie belegt eindeutig: Auch bei scharfen Klimaschutzzielen von 45 g CO2/km für Neufahrzeuge im Jahr 2040 bleiben Benzin und Diesel als Energieträger in hoch effizienten Verbrennungsmotoren das Rückgrat für 85 Prozent der Neufahrzeuge und 95 Prozent der Bestandsflotte.
Während auf der IAA in Frankfurt die Technik der Elektromobilität einen Schwerpunkt bildet, beleuchtet die Studie die Mobilitäts-Ansprüche und -Bedürfnisse der Autofahrer bezüglich der Antriebstechnologie genauer. Dabei projiziert sie die politischen Rahmenbedingungen auf das Kaufverhalten der Autofahrer. Dieser Ansatz besitzt nicht nur einen überaus pragmatischen und realistischen Charakter, sie verleiht der Studie auch Einzigartigkeit. Dabei wird deutlich: Die Debatte um CO2-Ziele und Elektromobilität wird weder konsequent noch aufrichtig geführt. Vor allem aber gehen die Ziele der Politik zu großen Teilen an den Bedürfnissen der Autofahrer vorbei. Wie die Ergebnisse der DLR-Studie eindeutig belegen, würde zu einer ehrlichen Debatte vor allem die Erkenntnis gehören, dass die Verbreitung von Pkw mit rein elektrischem Antrieb auch über das Jahr 2020 hinaus begrenzt bleiben wird.
Vielmehr wird der Verbrennungsmotor selbst bei einer weiteren Verschärfung der CO2-Ziele nach 2020 neben der Batterie an Bord des Autos notwendig sein. Dies ergibt sich aus den Ansprüchen der Kunden, die von ihrem Auto auch zukünftig Zuverlässigkeit im Sinne dauerhafter Verfügbarkeit und gelegentlicher Langstreckenfahrten erwarten. Darüber hinaus müssen sich Autofahrer aufgrund schärferer CO2-Ziele auf signifikante Mehrkosten einstellen, da die höheren Anschaffungskosten für Pkw eben nur zu einem geringen Teil durch Einsparung an Kraftstoffkosten kompensiert werden. Entscheidungen über individuelle Mobilität von morgen dürfen nicht über die Köpfe und Bedürfnisse der Menschen hinweg erfolgen. Die DLR-Studie zeigt, dass Öl auch zukünftig ein wichtiger Energieträger bleibt, um die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu erfüllen – bei gleichzeitiger Erreichung der Klimaziele.