Das automatisierte und vernetze Fahren als nächster Technologiesprung bietet die Chance, Mobilität zu revolutionieren und neu zu denken. Weltweit werden in ersten Modellprojekten insbesondere die hierfür notwendigen Technologien erprobt, jedoch spielen Fragen zur Nutzerakzeptanz oder zu möglichen Betriebs- und Geschäftskonzepten bisher kaum eine Rolle. Dazu passt, dass das autonom fahrende Fahrzeug vielfach als Weiterentwicklung des konventionellen PKW gedacht wird und weniger als Weiterentwicklung des Öffentlichen Nahverkehrs. Jedoch erhoffen sich Kommunen und Betreiber vom Einsatz autonom fahrender Busse den ÖPNV attraktiver, effizienter, sicherer und flexibler zu gestalten. Beim Einsatz solcher Fahrzeuge ergeben sich aber eine Reihe von Fragen: Wie gehen die Nutzer mit der für sie neuen Situation um? Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus dem Einsatz automatisierter und flexibler Mobilitätskonzepte? Und welche Rahmenbedingungen sind für einen erfolgreichen Einsatz notwendig? Diesen und weiteren Fragen widmet sich das Forschungsprojekt RAMONA.
Projektziele
Ziel des Projektes ist die Entwicklung hochautomatisierter und vernetzter Mobilitäts- und Fahrzeugkonzepte zum Einsatz im öffentlichen Nahverkehr sowie deren Evaluation mit Blick auf Integration in das Verkehrsgeschehen und den bestehenden ÖPNV sowie den Reaktionen und Interaktionen der Fahrgäste sowie der übrigen Verkehrsteilnehmer mit solchen Fahrzeugen.
Zugleich werden Erkenntnisse darüber erwartet, welche Anforderungen potenzielle Nutzer an einen automatisierten ÖPNV haben und welche Aspekte zu einer Erhöhung der Akzeptanz der Angebote führen. Von weiterem Interesse sind die notwendigen Rahmenbedingungen und deren Weiterentwicklung für einen sicheren und effizienten Mischbetrieb von konventionellen und automatisierten Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr.
Zur Umsetzung der Ziele verbindet das Projekt empirische Erhebungen, Simulationen sowie Potenzialanalysen für den Einsatz automatisierter und vernetzter Mobilitätskonzepte mit der modell- und datengestützten Ableitung von Empfehlungen und Handlungsbedarfen. Ferner erfolgen eine Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Erarbeitung konkreter Rechtssetzungsvorschläge.
Auftraggeber
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Förderrichtlinie "Automatisiertes und vernetztes Fahren" gefördert.
Projektpartner
• Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) • DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte • DLR-Institut für Verkehrsforschung • DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik • Hochschule Esslingen, Forschungs- und Lehrgebiet "Design for Manufacturing" • Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) • Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Ergonomie • Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)
Projektlaufzeit
2017-2020
Kontakt
Frau Dipl.-Ing. MDes. Mascha Brost Wissenschaftliche Mitarbeiterin Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) Institut für Fahrzeugkonzepte | Fahrzeugsysteme und Technologiebewertung Wankelstraße 5 | 70563 Stuttgart Telefon +49 (0)711 6862-212