Das wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrrad des Instituts für Fahrzeugkonzepte war vom 26. bis zum 29.05.2016 im Autovision-Museum in Altlußheim bei Speyer zu Gast. Dort fand es einen Platz in der Sonderausstellung FUTURE BIKES, in der die Fortschrittsgeschichte der Fahrradentwicklung von Karl Drais‘ Laufmaschine bis heute veranschaulicht wurde. In der Stiftung Museum AUTOVISION wird die Geschichte der Fahrzeugentwicklung anhand der stets zunehmenden Mobilitätsbedürfnisse gezeigt, beginnend bei den Lauf- und Fahrrädern zu den motorisierten Zweirädern über die gesamte Automobilentwicklung mit seinen sportlichen, luxuriösen und modernen Ausbildungen. So sind originalgetreue Nachbauten des ersten straßentauglichen Elektrofahrzeuges ebenso wie Carl Benz‘ Patent-Motorwagen zu sehen, aber auch das erste Brennstoffzellenfahrzeug der Fa. Daimler aus dem Jahr 1996.
Elektrofahrzeug von 1881 und Motorwagen von 1886 in der Stiftung Museum AUTOVISION
Die Stiftung Museum AUTOVISION ist in einmaliger Form wie eine Zeitreise durch die Mobilität aufgebaut. Beginnend bei der Laufmaschine von Karl Drais bis hin zum Wasserstoffauto der Zukunft wird in fünf Ausstellungshallen auf drei Etagen die komplette Automobilitätsgeschichte anhand deren wichtigster Meilensteine gezeigt. Der Stiftungshintergrund wird besonders in der museumseigenen TECHNOLOGIE-ARENA deutlich. Schulklassen aber auch Individualbesucher können diesen ausserschulischen Lernort mit über 80 haptischen Lernmodellen zu Physik und Technik nutzen, um altes und neues Wissen durch Greifen zu begreifen.
Die Marke NSU ist speziell in der Stiftung Museum AUTOVISION ein wichtiger Bestandteil der Lehrausstellung und der mobilen Zeitreise, da sie wie keine andere Marke von Anfang an, und zwar ab 1873, maßgeblich die Entwicklung des Fahrrades, des Motorrades bis hin zum Automobil mitgeprägt hat. Sie eignet sich auch besonders gut, die Zeit des Wirtschaftswunders nach dem zweiten Weltkrieg zu dokumentieren. Mit dem Wirtschaftswachstum wächst der Anspruch nach mehr „Automobilität“. Auch im Motorsport und der Aufstellung neuer Weltrekorde hatte NSU in dieser Zeit oftmals die Nase vorn. Bedeutung des Namen NSU: Abkürzung der beiden Flüsse "NECKAR" und "SULM", welche sich in Neckarsulm treffen - also dort wo die NSU-Werke (heute Audi AG) sich befinden. Weitere Schwerpunkte der Stiftung Museum AUTOVISION sind die ständige Ausstellung mehr als 80 historischer Wankelmotoren und die Automobile von Jean Bugatti (Sonderausstellung: THE LAST FRENCH BUGATTIS). In der chronologischen Entwicklung des Fahrrades stellt der Brennstoffzellen-Antriebstrang zur Zeit die neueste Technologie dar, ein Grund, sich an der Ausstellung FUTURE BIKES zu beteiligen.
Das ausgestellte Fahrrad entstand in einem Gemeinschaftsprojekt des DLR zusammen mit der Dualen Hochschule BW Mosbach. Es ist mit einer Brennstoffzelle und einem Wasserstoff-Hydridspeicher ausgestattet und erreicht damit eine Reichweite von 200 km. Prominentester Testfahrer war bislang Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Das Fahrrad bewies seine Alltagstauglichkeit bereits am 17.05.15 bei der RadSTERNFAHRT des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. ADFC nach Stuttgart. Elektrisch angetriebene Fahrräder und speziell Lastenfahrräder werden in der Zukunft einen hohen Stellenwert in der Bewältigung des Transports besonders im innerstädtischen Bereich haben. Deshalb wird am DLR z.Zt. die Brennstoffzellentechnologie für den Einsatz in Lastenfahrräder weiter entwickelt.