Es muss davon ausgegangen werden, dass bei zukünftigen Hubschrauberrettungseinsätzen der Hubschrauber als erste Rettungseinheit am Unfallort ankommen wird. Leider zeichnet sich schon heute ab, dass die Notfallrettungseffizienz und -qualität gerade in strukturschwachen, dünn besiedelten Regionen negativ beeinflusst wird. Der demographische Wandel, die Veränderung der Krankenhauslandschaft und der zunehmende Ärztemangel sind einige Gründe für diesen Wandel.
Aus dieser Prognose lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass der Einsatzzeitraum von Rettungshubschraubern auf 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche erweitert werden muss. Das DLR-Projekt SALVARE konzentriert sich auf einen Rettungseinsatz bei sowohl schlechter Sicht durch z.B. Nebel, als auch bei Nacht. Unterschiedliche Assistenzsysteme sollen den Piloten hierbei unterstützen, wie z.B. die Nutzung eines multimodalen Cockpits. Aber auch der Aufbau eines sogenannten Low Level IFR Routennetzwerkes sollen dem Piloten helfen, per Instrumentenflug auch in unteren Lufträumen sein Zielort zu erreichen. Ein lokales Präzisionslandesystem am Krankenhaus kann den Hubschrauber auch bei schlechten Witterungsverhältnissen sicher an sein Ziel führen. Die Verbesserung des Kabinenkomforts durch Verminderung der Vibrationen im Flug sollen Krankentransporte auch für schwerverletzte Personen ermöglichen.
Ziele des Projekts
Im Projekt SALVARE werden essentielle Teilfunktionen für das Leitkonzept „Rettungshubschrauber 2030“ entwickelt, damit dieser die zukünftigen Herausforderungen übernehmen kann. Aufbauend auf der in den Projekten ALLFlight und ALL-In-Flight entwickelten Sensorsuite, bestehend aus der Sensorsimulation F3S und den zugehörigen realen Sensoren am DLR-Hubschrauber ACT/FHS, wird in SALVARE der Anwendungsfall „Verkehrsunfall“ in der Stadt oder auf dem Land betrachtet. In diesem Zusammenhang sollen folgende Zielsetzungen erreicht werden:
DLR-Institut für Flugsystemtechnik (Koordinator) DLR-Institut für Flugführung DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme DLR-Flugexperimente