Echtzeitaufnahmen aus der Luft liefern einen wesentlichen Beitrag zur Lageerfassung eines Katastrophengebietes. RPAS gewinnen in diesem Kontext aufgrund ihrer Eigenschaften zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen des Projektes DRIVER wird das Forschungsflugzeug D-CODE als RPAS-Demonstrator eingesetzt, um Luftbildaufnahmen eines Krisengebietes zu erfassen und in nahezu Echtzeit am Boden für Rettungskräfte zur Verfügung zu stellen. Der Missionsflug wird dabei im nicht-separierten Luftraum durchgeführt. Ein erster wichtiger Schritt für den Einsatz unbemannter Flugzeuge (RPAS) im Krisenmanagement.
Projektbeschreibung
Überschwemmungen, Stürme, extreme Wintereinbrüche, Waldbrände, Erdbeben oder auch technische Katastrophen beeinträchtigen immer wieder weite Gebiete Europas. Um länderübergreifend besser auf diese Ereignisse vorbereitet zu sein und die notwendige Hilfe effektiver zu organisieren, fördert die Europäische Union das Projekt „Driving Innovation in Crisis Management for European Resilience“ (DRIVER) innerhalb des 7. Rahmenprogramms (FP7). Das Projekt startete im Mai 2014 mit insgesamt 36 europäischen Projektpartnern aus 15 Ländern. DRIVER ist damit eines der weltweit größten öffentlich geförderten Demonstrationsprojekte im Bereich des Krisenmanagements.
Ziele
Im EU-Projekt DRIVER werden unter Beteiligung des DLR verschiedene Technologien für das Krisenmanagement im Katastrophenfall zusammengeführt und in einer europaweiten gemeinsamen Demonstration angewendet. Echtzeitaufnahmen aus der Luft liefern einen wesentlichen Beitrag zur Lageerfassung eines Katastrophengebietes und damit der zielgerichteten Planung von Hilfseinsätzen. Der Einsatz von RPAS gewinnt insbesondere im zivilen Katastrophenschutz und Krisenmanagement zunehmend an Bedeutung. Dies liegt zum einen an ihrer Einsetzbarkeit auch in sehr schwer zugänglichen oder gefährlichen Gebieten und zum anderen in der Möglichkeit, gefährdete oder beeinträchtigte Gebiete über einen langen Zeitraum zu beobachten.
An diesem Punkt setzen die Arbeiten des DLR an. Das Forschungsflugzeug D-CODE wird für DRIVER mit Kamerasystemen des Earth Observation Centers (EOC) des DLR in Oberpfaffenhofen ausgestattet. Mittels des hier eingesetzten 3K-Kamerasystems können je nach Flughöhe ein 80 Quadratkilometer großes Gebiet in ca. zwei Minuten erfasst, georeferenzierte Luftbilder erstellt und die Ergebnisse über eine Datenlinkverbindung zur Bodenstation übertragen werden. Für die Erprobung unbemannter Flüge im kontrollierten Luftraum und der Demonstration von RPAS-Einsätzen für den Katastrophenschutz wurde das Forschungsflugzeug D-CODE, eine Dornier 228, derart modifiziert, dass Steuerungsanweisungen vom Boden aus empfangen und verarbeitet werden können. Echtzeit-Luftbildaufnahmen werden zur Auswertung während des Fluges an die Bodenstation gesendet, um nicht nur betroffene Gebiete zu bestimmen, sondern ebenfalls Menschen im Krisengebiet aufzufinden. Die Flug- und Missionsplanung des Flugzeuges erfolgt dabei von der Bodenstation für unbemannte Luftfahrzeuge U-FLY des Instituts für Flugführung in Braunschweig.
ATOS Spain SA (Koordinator)
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