DRIVER+

DRIVER+
Luftbildaufnahmen eines Krisengebiets um in Echzeit Daten zur Verfügung zu stellen

Echtzeitaufnahmen aus der Luft liefern einen wesentlichen Beitrag zur Lageerfassung eines Katastrophengebietes. RPAS gewinnen in diesem Kontext aufgrund ihrer Eigenschaften zunehmend an Bedeutung.

Im Rahmen des Projektes DRIVER+ wird das Forschungsflugzeug D-CODE als RPAS-Demonstrator eingesetzt, um Luftbildaufnahmen eines Krisengebietes zu erfassen und in nahezu Echtzeit am Boden für Rettungskräfte zur Verfügung zu stellen. Der Missionsflug wird dabei im nicht-separierten Luftraum durchgeführt.
Ein erster wichtiger Schritt für den Einsatz unbemannter Flugzeuge (RPAS) im Krisenmanagement.

Projektbeschreibung

Überschwemmungen, Stürme, extreme Wintereinbrüche, Waldbrände, Erdbeben oder auch technische Katastrophen beeinträchtigen immer wieder weite Gebiete Europas. Um länderübergreifend besser auf diese Ereignisse vorbereitet zu sein und die notwendige Hilfe effektiver zu organisieren, fördert die Europäische Union das Projekt „Driving Innovation in Crisis Management for European Resilience“ (DRIVER+) innerhalb des 7. Rahmenprogramms (FP7). Das Projekt startete im September 2017 mit insgesamt 31 europäischen Projektpartnern aus 14 Ländern. DRIVER+ ist damit eines der weltweit größten öffentlich geförderten Demonstrationsprojekte im Bereich des Krisenmanagements.

DLR-Forschungsflugzeug Dornier Do 228 D-CODE als Drohnen-Demonstrator bei Katastrophenschutzübung
Das DLR stellte in einer Katastrophenschutzübung des EU-Projekt DRIVER+ in Eisenerz/Österreich Echtzeitaufnahmen aus der Luft zur Verfügung, um in Zukunft die Lageerfassung und Rettungslogistik bei Katastrophen entscheidend zu unterstützen.

Ziele

Im EU-Projekt DRIVER+ werden unter Beteiligung des DLR verschiedene Technologien für das Krisenmanagement im Katastrophenfall zusammengeführt und in vier europaweiten (Polen, Frankreich, Niederlande, Österreich) gemeinsamen Demonstrationen angewendet. Echtzeitaufnahmen aus der Luft liefern einen wesentlichen Beitrag zur Lageerfassung eines Katastrophengebietes und damit der zielgerichteten Planung von Hilfseinsätzen. Der Einsatz von RPAS gewinnt insbesondere im zivilen Katastrophenschutz und Krisenmanagement zunehmend an Bedeutung. Dies liegt zum einen an ihrer Einsetzbarkeit auch in sehr schwer zugänglichen oder gefährlichen Gebieten und zum anderen in der Möglichkeit, gefährdete oder beeinträchtigte Gebiete über einen langen Zeitraum zu beobachten.

An diesem Punkt setzen die Arbeiten des DLR an. Das Forschungsflugzeug D-CODE wird für DRIVER+ mit Kamerasystemen des Earth Observation Centers (EOC) des DLR in Oberpfaffenhofen ausgestattet. Mittels des hier eingesetzten 3K-Kamerasystems können je nach Flughöhe ein 80 Quadratkilometer großes Gebiet in ca. zwei Minuten erfasst, georeferenzierte Luftbilder erstellt und die Ergebnisse über eine Datenlinkverbindung zur Bodenstation übertragen werden. Für die Erprobung unbemannter Flüge im kontrollierten Luftraum und der Demonstration von RPAS-Einsätzen für den Katastrophenschutz wurde das Forschungsflugzeug D-CODE, eine Dornier 228, derart modifiziert, dass Steuerungsanweisungen vom Boden aus empfangen und verarbeitet werden können. Echtzeit-Luftbildaufnahmen werden zur Auswertung während des Fluges an die Bodenstation gesendet, um nicht nur betroffene Gebiete zu bestimmen, sondern ebenfalls Menschen im Krisengebiet aufzufinden. Die Flug- und Missionsplanung des Flugzeuges erfolgt dabei von der Bodenstation für unbemannte Luftfahrzeuge U-FLY des Instituts für Flugführung in Braunschweig.

Links

Eckdaten

  
Projekt
DRIVER+ (Driving Innovation in Crisis Management for European Resilience)
Mitwirkende

ATOS Spain SA (Spanien) - Projektkoordinator
AIT Austrian Institute of Technology GmbH (Österreich)
ARTTIC (Frankreich)
Association pour la Recherche et le Développement des méthodes et processus Industriels – ARMINES (Frankreich)
Austrian Red Cross Research GmbH (Österreich)
Centro de Innovación Tecnológica para Logística y Transporte Mercancías Carretera (Spanien)
Dansk Røde Kors (Dänisches Rotes Kreuz) (Dänemark)
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. – DLR (Deutschland)
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. (Deutschland)
Disaster Waste Recovery (Großbritannien)
Ecorys Nederland B.V. (Niederlande)
Edisoft (Portugal)
Entente pour la Protection de La Forêt Méditerranéenne (Valabre) (Frankreich)
Frequentis AG (Österreich)
GMV Aerospace and Defence SA Unipersonal (Spanien)
HKV Lijn in Water B.V. (Niederlande)
ITTI sp. z o.o. (Polen)
JRC (Gemeinsame Forschungsstelle), Europäische Kommission (Italien)
Magen David Adom in Israel (Israel)
Nederlandse Organisatie voor Toegepast Natuurwetenschappelijk Onderzoek – TNO (Niederlande) - Projektleiter und Technischer Leiter
Peace Research Institute Oslo – PRIO (Norwegen)
Public Safety Communication Europe Forum (Belgien)
Stadt Den Haag (Niederlande)
Thales Communications & Security (Frankreich)
The Centre for Security and Defence Management (CSDM) (Bulgarien)
The Estonian Academy of Security Sciences (EASS) (Estland)
The European Organisation for Security SCRL (Spanien)
The Main School of Fire Service (SGSP) (Poland)
The Space Research Centre of Polish Academy of Sciences (SRC PAS) (Polen)
Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Deutschland)
XVR Simulation (Niederlande)

Laufzeit
2017 – 2020
Finanzierung
EU FP7
Projektwebsite

Kontakt

Dr.rer.nat. Dagi Geister

Abteilungsleiterin Unbemannte Luftfahrzeugsysteme
Institut für Flugführung
Unbemannte Luftfahrzeugsysteme
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig