Die Einführung von Systemen, die den Bedienern Aufgaben abnehmen und ihnen die Aufgabe des Überwachens überlassen, führen oftmals zu ungewollten Konsequenzen: Die Bediener können nicht die erwartete Leistung erbringen. MINIMA arbeitet an einer Lösung für dieses Problem. Die Gehirnaktivität wird gemessen, um auf die Wachsamkeit des Bedieners zu schließen und die Aufgabe in Echtzeit an die Bedürfnisse des Bedieners anzupassen.
Projektbeschreibung
Das Projekt MINIMA (Mitigating Negative Impacts of Monitoring high levels of Automation) ist ein SESAR Exploratory Research Project und wird von der Europäischen Union gefördert. Das DLR ist Koordinator des Projektes und arbeitet gemeinsam mit der Universität Bologna, der ONERA sowie mit der Firma Brain Signs (Drittunternehmen) an dem Projekt. MINIMA hat eine zweijährige Laufzeit und startete im Mai 2016.
MINIMA wird Lösungen zur Reduzierung der negativen Auswirkungen von höheren Automatisierungsgraden auf die Fluglotsen entwickeln. Das Ziel vieler laufender Projekte ist eine Steigerung der Automatisierung in der Flugverkehrskontrolle. Da häufig die Fehler der Automatisierung nicht ausgeschlossen werden können, wird ein Bediener benötigt, der die Automatisierung überwacht und im seltenen Fall eines Fehlers eingreift. Diese Überwachungsrolle hat negative Auswirkungen, wie beispielsweise eine reduzierte Wachsamkeit, ein Verlust des Situationsbewusstseins und – langfristig – den Verlust von Fertigkeiten.
MINIMA wird erstens neuropsychologische Messverfahren wie EEG einsetzen, um die Wachsamkeit und Aufmerksamkeit zu messen und zweitens eine Aufgabenumgebung entwickeln, die sich an den gemessenen Zustand des Fluglotsen anpasst, um den oben genannten Problemen vorzubeugen. Es ist geplant, dass eine empirische Bewertung des Konzeptes Ende 2017 in Bologna stattfindet.
Ziele
Das Projekt verfolgt das Ziel, ein menschzentriertes Konzept für die Anwendung höherer Automatisierungsgrade zu entwickeln, mit dem die negativen Auswirkungen von Überwachungsaufgaben auf Fluglotsen reduziert werden können. Dieses Konzept schafft die Grundlage für den sicheren und effizienten Einsatz von hochautomatisierten Systemen in der Flugverkehrskontrolle.
This project has received funding from the SESAR Joint Undertaking under grant agreement No 699282 under European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme.