Bei dem Projekt Augmented Approaches to Land (AAL) handelt es sich um eine sogenannte Large-Scale Demonstration des Programms Single European Sky Air Traffic Management Research (SESAR) der Europäischen Kommission. In AAL werden neue, präzisere Landeanflugverfahren an den Flughäfen Bremen, Frankfurt und Zürich getestet, welche auf der Ergänzung (Augmentation) vorhandener Navigationssysteme beruhen. Zwei Arten von Ergänzungssystemen kommen zum Einsatz: das Satellite Based Augmentation System (SBAS) und das Ground Based Augmentation System (GBAS).
Die AAL-Versuche werden von den Flughäfen, den Flugsicherungen DFS und Skyguide sowie den Fluggesellschaften Lufthansa und Swiss durchgeführt. Außerdem testet die Firma Honeywell in diesem Projekt neue Systeme zur Darstellung der abzufliegenden Anflugwege im Cockpit (Synthetic Vision Guidance System, SVGS).
Das Institut für Flugführung ist an diesem Projekt mit zwei Studien beteiligt, die zusammen mit der Firma NetJets bearbeitet werden. Zum einen wird der Mehraufwand abgeschätzt, um ein GBAS-Anflugverfahren auch mit SBAS zuzulassen. Zum anderen wird untersucht, wie auf SBAS-basierende und gekurvte Anflüge helfen können, die Erreichbarkeit von kleinen, hauptsächlich von Geschäftsflugzeugen genutzten Flugplätzen im Einflussbereich größerer Verkehrsflughäfen zu verbessern.
Heutzutage ist ein Großteil der Geschäftsreiseflugzeuge mit SBAS ausgerüstet. Bei Verkehrsflugzeugen ist SBAS nur sehr wenig verbreitet, aber immer mehr Flugzeuge werden mit GBAS ausgerüstet. Daher werden an großen Verkehrsflughäfen vermehrt auf GBAS basierende Anflugverfahren implementiert. Diese können dann wiederum nicht von Geschäftsreiseflugzeugen genutzt werden, da sie nur sehr selten über GBAS verfügen. Es wird daher untersucht, wie groß der Mehraufwand ist, um ein vorhandenes GBAS-Verfahren exakt deckungsgleich auch als SBAS-Verfahren zuzulassen. So könnten letztendlich sowohl GBAS- als auch SBAS-ausgerüstete Flugzeuge, also sowohl Verkehrsflugzeuge als auch Geschäftsreiseflugzeuge, identische Anflugverfahren nutzen. Der Flugpfad, d. h. die Route und der Höhenverlauf, wären hier exakt identisch.
SBAS speziell in Kombination mit exakt definierten Kurven im Anflug ermöglicht die Definition von engräumigeren Anflugverfahren, als dies mit herkömmlichen Technologien möglich ist. Im sehr engen Luftraum rund um Verkehrsflughäfen können so kleinräumige Anflugverfahren auf kleinere Flugplätze speziell für Geschäftsreiseflugzeuge implementiert werden. So bliebe der Anflugverkehr auf den kleineren Flugplatz getrennt vom restlichen Verkehr des Verkehrsflughafens und Geschäftsreiseflugzeuge könnten auf bisher übliche, erhebliche Umwege verzichten.
Airbus ANS CR Dassault Aviation DFS DLR-Institut für Flugführung DSNA EBAA Elbit Systems Flughafen Bremen Flughafen Zürich Flughafen Frankfurt Honeywell Aerospace Lufthansa NetJets Europe (Koordinator) Skyguide Swiss