Im Projekt IMPROWE (IMplementing Rnp Operations With Egnos) beschäftigt sich das Institut für Flugführung gemeinsam mit den Flugsicherungen Austro Control und LPS Slovakia mit der Erforschung von satellitennavigationsgestützten Anflügen auf einem errechneten Leitstrahl mit und ohne vertikaler Führung unter Zuhilfenahme des Europäischen Satellitenaugmentierungsystems EGNOS.
Der Navigationsdienst EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) basiert auf der Kombination eines Satelliten- und Bodensystems, welches mit GPS arbeitet, aber für Europa präzisere Daten zur Positionsbestimmung liefert. EGNOS erweitert das bestehende militärische Navigationssystem GPS für zivile sicherheitskritische Anwendungen vor allem im Luftverkehr, aber auch für Schiene und Schifffahrt.
In bergigem Terrain oder Gebieten mit schlechter GPS-Abdeckung ist die Anzahl der sichtbaren Satelliten eingeschränkt. Hierdurch ist dann die nötige Integrität, Verfügbarkeit und Kontinuität für eine dreidimensionale Flugführung nicht gegeben. Es kann unter Umständen durch Wegfall der vertikalen Führungskomponente eines Instrumentenanfluges mittels EGNOS eine bessere Performanz und damit Öffnung des Flughafens bei schlechtem Wetter erzeugt werden.
Verschiedene Services für den Instrumenten-Approach mit definierten Entscheidungshöhen
Weiterhin kann es mit verbesserten EGNOS-Algorithmen möglich sein, die Entscheidungshöhe eines Instrumentenanfluges bis auf 60 m (200 Fuß) über Grund abzusenken. Damit können zum Teil herkömmliche, bodengestützte Landesysteme komplett ersetzt werden und die Kosten ihrer Instandhaltung müssten vom Flughafenbetreiber nicht mehr getragen werden. Gemeinsam mit den Partnern werden dazu in IMRPOWE mögliche Anflugverfahren entworfen und im Flugversuch getestet.
Das Projekt wird gefördert durch die EU-Agentur für das Europäische Global Navigation Satellite System (GSA), welche die EU-Kommission im Bereich GNSS unterstützt.