Das Erreichen eines einheitlichen europäischen Luftraums (Single European Sky) und die Bereitstellung noch sicherer und dabei günstigerer Dienste für immer mehr Luftraumnutzer ist nur möglich mit fokussierten technischen Entwicklungen auf europäischer Ebene.
Der Fluglotsen ist auf taktischer Ebene der Hauptakteur im Luftverkehrsmanagement (ATM). Das SESAR 2020-Projekt PROSA (Controller Tools and Team Organisation for the Provision of Separation in Air Traffic Management) konzentriert sich auf das Separationsmanagement der Luftfahrzeuge am Himmel. Es zielt darauf ab, den Fluglotsen durch automatisierte Werkzeuge zu entlasten. Die so frei werdenden Kapazitäten können dann gezielt genutzt werden für Situationen, in denen ein menschliches Eingreifen entscheidend ist. Allerdings wird PROSA nicht nur derzeitige Werkzeuge zur Konflikterkennung weiter verbessern, sondern auch neue Instrumente entwickeln, die den Lotsen selbstständig Lösungen vorschlagen und Flugtrajektorien überwachen. Das Projekt befasst sich außerdem mit neuen kooperativen Arbeitsweisen, jenseits der traditionellen, bei der Lotsen paarweise einen spezifischen Luftraumsektor überwachen. PROSA wird untersuchen, wie die traditionell Aufteilung erweitert werden kann um sektorloses ATM und nahtlose grenzüberschreitende Operationen. Ein weiteres wichtiges Thema in dem Zusammenhang ist die Integration von unbemannten Luftfahrtsystemen. Diese Systeme sind neu im europäischen ATM und es bedarf dringend neuer Konzepte und technologischer Entwicklungen, um diese neue Art von Verkehr sicher zu handhaben.
Die im PROSA-Projekt zusammenarbeitenden Partner setzen sich aus Flugsicherungsdienstleistern und Luftfahrtindustrie zusammen. Durch gemeinsame Schnell- und Echtzeit-Simulationen sowie durch reale Versuche streben die Partner nachhaltige, europaweit nutzbare Ergebnisse an. Dies ermöglicht die Entwicklung von Prototypen, die realistisch in das zukünftige Luftverkehrssystem integriert werden können.
Das DLR-Institut für Flugführung koordiniert einen Teil von PROSA, die sogenannte Solution "Flight Centric ATC". In dieser Solution geht es vor allem um das Konzept eines sektorlosen ATMs. Sektorloses ATM sieht im Kern vor, den Luftraum nicht mehr in Sektoren zu unterteilen, sondern als Ganzes zu betrachten, woraus sich verschiedene Vorteile ergeben können. Das DLR wird Flight Centric ATC zusammen mit der ungarischen Flugsicherung HungaroControl im ungarischen Luftraum Versuche durchführen zur konkreten Umsetzung von sektorlosem ATM.
This project has received funding from the SESAR Joint Undertaking under the European Union's Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 734143.
DFS (Koordinator)
AFT ANSCR CRIDA CTU DLR (AT-One) DSNA ENAIRE Eurocontrol Frequentis HungaroControl INDRA INECO Integra ISDEFE Thales Air Systems