Im September 2016 wurde in Kooperation mit dem NLR und weiteren europäischen Partnern das Projekt TRAWA (Traffic Awareness) gestartet. Um die unbemannte Luftfahrt sauber in die in die bemannte Luftfahrt integrieren zu können, müssen beide Parteien nach den gleichen Regeln spielen. Dafür muss die vorherrschende Definition von Remain-Well-Clear (RWC) der bemannten Luftfahrt deutlich präzisiert werden. Daraus abgeleitet können später erforderliche Detektionsreichweiten von Sensoren für Detect-and-Avoid (DAA) bestimmt werden.
Projektbeschreibung
Um der Gefahr einer Kollision in der Luft aus dem Weg zu gehen dürfen Flugzeuge nicht zu dicht aneinander vorbei fliegen. Um dem vorzubeugen müssen je nach Luftraum bestimmte Flugregeln (Instrumentenflugregeln [IFR], Sichtflugregeln [VFR]) eingehalten werden. In erster Linie verlässt sich die bemannte Luftfahrt allerdings auf die Anweisungen der Flugsicherung (ATC). In den Fällen, wo die Flugsicherung keine Anweisungen gibt müssen die Piloten selber aus dem Fenster schauen und Ausweichmanöver fliegen um genügend Abstand zu anderen Flugzeugen zu behalten. Dafür gelten Vorflugregeln, die aber viel Raum für Interpretationen lassen, was den genauen Abstand zu einem anderen Flugzeug angeht. Es wird sich auf das Auge und das Gespür des Menschen verlassen eine gefahrlose Separation abzuschätzen, in der stets genügend Abstand vorherrscht. Man spricht hier von Remain-Well-Clear (RWC).
Eine Drohne ist eine Maschine, die mit Abschätzungen nichts anfangen kann, sondern nackte Zahlen braucht um zu begreifen was Remain-Well-Clear bedeutet. So ist es Aufgabe des TRAWA Konsortiums eine klare Definition für Remain-Well-Clear zu erarbeiten, um es Drohnen zu ermöglichen, verlässlich und rechtzeitig Ausweichmanöver zu errechnen und auszuführen um stets genügend Abstand zu anderen Flugzeugen zu halten.
Das Institut für Flugführung entwickelte eine Reihe von Traffic Scenarios, basierend auf der RWC Definition und Faktoren wie Geschwindigkeit, Flughöhe und der Richtung aus der ein anderes Flugzeug kommt, welche später vom Projektleiter NLR simuliert wurden. Die Resultate dieser Simulationen dienen zur Erstellung eines Kalkulationsmodells, was wiederum verwendet werden wird um die erforderliche Detektionsreichweite von Sensoren zu bestimmen.
Im Projekt TRAWA werden zudem von einem Projektpartner Anforderungen für das Human-Machine Interface (HMI) bezüglich RWC erarbeitet und Vorschläge für eine unterstützende Anzeige vorgestellt.
NLR (Koordinator) DLR – Institut für Flugführung Tony Henley Consulting Deep Blue EuroUSC Italia