Die Satellitenkommunikation erlebt seit mehreren Jahren einen stetigen Aufschwung. Lange Zeit galt sie als „Lückentechnologie“ für die Funkkommunikation in geografischen Gebieten bzw. für technische Bereiche, die nicht durch terrestrische Kommunikation abgedeckt werden können. Mittlerweile wird sie jedoch als unverzichtbare Komplementärtechnologie zur terrestrischen Kommunikation im Rahmen der weltweiten Vernetzung von stationären und mobilen Endgeräten gesehen. Dementsprechend groß und nachhaltig ist der Bedarf an innovativen und leistungsfähigen Terminals für die Satellitenkommunikation, sowohl für stationäre als auch für nomadische und mobile Anwendungen.
Ziel des Gesamtprojekts SANTANA-AERO (Smart Antenna Terminal for Aeronautical Applications) ist die applikationsspezifische Technologieentwicklung von Satellitenkommunikationsantennen für aeronautische Anwendungen. Kernelemente sind dabei effiziente Antennenarrays in Mehrlagen-Technologie sowie die Implementierung der elektronischen Strahlformung. Phase 1 des Projekts befasst sich mit der Konzeptentwicklung und der technischen sowie der regulatorischen Vorbereitung des späteren Flugexperiments. Das Ergebnis ist der Nachweis der technischen Machbarkeit des Demonstrators sowie eine Ausarbeitung des Testszenarios der in Phase 2 vorgesehenen Flugexperimente. Unter der Federführung der Firma IMST untersuchen die Partner, welche Auswirkungen die aktuellen Entwicklungen in der Satellitenkommunikation für die aeronautische Satcom haben könnten. Unter der Berücksichtigung dieser Ergebnisse kann dann ein Satellitenkommunikationssystem definiert werden. Die so ermittelten Randbedingungen dienen als Grundlagen für die zu entwickelnden Antennen, Empfänger und Sender.
Das DLR-Institut für Flugführung unterstützt in SANTANA die Antennen- und Hardwareentwicklung durch Spezifikation der technischen und flugzulassungsrelevanten Anforderungen für den Einbau ins DLR-Versuchsflugzeug D-CODE. Dieses schließt eine Abstimmung zum Design des Versuchssystems vor allem hinsichtlich der Integration der Antennen ein. Es erstellt die User-Anforderungen und Szenarios für die Nutzung von Satellitenkommunikation zur Fernführung von RPAS (Remotely Piloted Aircraft Systems) einschließlich der Kommunikationsanforderungen. Für die in Phase 2 des Projekts anstehenden Flugversuche werden vom Institut in Zusammenarbeit mit der Einrichtung Flugexperimente die möglichen Szenarien entwickelt. Außerdem ist das Institut verantwortlich für eine Simulation des Einsatzszenarios mit realen Missionsvorgaben und Flugprofilen basierend auf reellen Flugsystemen (Proof of Concept).
IMST GmbH TU Hamburg-Harburg, Institut für Hochfrequenztechnik DLR-Institut für Flugführung Airbus DS GmbH LSE Space GmbH