Im Zeitraum vom 7. bis 11. November 2019 hatte ein Mitarbeiter des DLR-Projekts Maritimer RPAS-Betrieb 2 (MaRPAS 2) die Gelegenheit, zu Forschungszwecken auf einem Schiff der Bundespolizei See (BPOL), der „BP26 Eschwege“ mitzufahren.
Die Zeit nutzte der Wissenschaftler, um für MaRPAS 2 die Abläufe an Bord des Schiffs, sowie der technischen und operationellen Anforderungen seitens der BPOL zu analysieren. Die Fahrt wurde abgeschlossen durch einen Anflug mit dem (bemannten) DLR-Hubschrauber Bo 105 auf das im Hafen Rostock-Warnemünde liegende Schiff. Dabei wurden die relativen Positionen von Schiff und Hubschrauber aufgezeichnet, um mit den gewonnenen Daten die Navigationsalgorithmen zu optimieren, die später auf einem unbemannten Fluggerät zum Einsatz kommen sollen.
Die Leistungsfähigkeit von unbemannten Fluggeräten, auch Drohnen oder RPAS (engl. remotely piloted aircraft system) genannt, nimmt immer weiter zu. Gerade in sicherheitskritischen Situationen können sie Vorteile gegenüber klassischen bemannten Systemen bieten, indem sie hochautomatisiert und in Echtzeit Lagebilder liefern, ohne dass sich Personen in das unmittelbare Gefahrengebiet begeben müssen. Eine besondere Herausforderung ist der maritime Betrieb unbemannter Fluggeräte. Dies beinhaltet Starts von und Landungen auf Schiffsdecks, welches sich durch Wellengang stark in Bewegung befinden.
Das DLR-Projekt MaRPAS 2 ist ein Kooperationsprojekt zwischen den DLR-Instituten für Flugführung und für Flugsystemtechnik sowie der Bundespolizei See. Gefördert wird es durch das DLR-Gesamtvorhaben „F&E für die Maritime Sicherheit und entsprechende Echtzeitdienste“ (EMS-III) innerhalb des DLR-Forschungsverbundes Maritime Sicherheit. Ziel von MaRPAS 2 ist der Betrieb eines unbemannten Fluggeräts von einem Schiff der Bundespolizei aus. Im Vorgängerprojekt wurden bereits Verfahren und Technologien zur präzisen Navigation sowie ein seilgebundenes Landesystem entwickelt und demonstriert. In MaRPAS 2 sollen diese Systeme weiterentwickelt und an erschwerte Wetterbedingungen angepasst werden.
Die DLR-Sicherheitsforschung
In der Sicherheitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.