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Zukunftspreis 2012

Neue Radarsatelliten - Technologie für Deutschen Zukunftspreis nominiert

12. September 2012

Mitarbeiter des Instituts für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme sind mit dem Projekt "Radaraugen im All - revolutionäre Technik für Erde und Umwelt" für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. Der Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation wird jährlich vergeben - an Forscher und Entwickler, deren Erfindungen zu anwendungsorientierten und damit marktfähigen Produkten führen. Die prestigeträchtige Auszeichnung wird von Bundespräsident Joachim Gauck Ende November in Berlin verliehen.


Nominiert für den Deutschen Zukunftspreis: Gerhard Krieger (links), Alberto Moreira und Manfred Zink (rechts)

 

Radaraugen im All

 

"Unsere Innovationen eröffnen neue Dimensionen für die Fernerkundung aus dem All: Radarsatelliten im Formationsflug ermöglichen die dreidimensionale Abbildung der Erde, und eine digitale Radarantenne bahnt den Weg für die vierte Dimension, die Zeit: Somit können zukünftig dynamische Prozesse auf der Erdoberfläche global und in Echtzeit erfasst werden", so Prof. Dr. Alberto Moreira, Direktor des DLR-Instituts für Hochfrequenztechnik und Radartechnologie, bei der Bekanntgabe der Nominierung.

Das Team aus Oberpfaffenhofen mit Prof. Alberto Moreira, Dr. Gerhard Krieger (Abteilungsleiter für Radarkonzepte) und Dr. Manfred Zink (Abteilungsleiter für Satelliten-SAR-Systeme) hat Innovationsgeist, Know-how und Mut bewiesen, indem es eine Satellitenmission vorgeschlagen, konzipiert und deren Umsetzung im DLR geleitet hat, die bereits heute Standards für morgen setzt: TanDEM-X. Sie nutzt zwei kooperierende Radarsatelliten, die seit 2010 im Formationsflug als "Augenpaar" die Erde neu vermessen – in 3-D und mit einer Höhengenauigkeit von zwei  Metern. Ab Mitte 2014 wird hierdurch eine einzigartige dreidimensionale Karte der gesamten Erdoberfläche verfügbar sein und die Genauigkeit des bisher vorhandenen Datensatzes um den Faktor 30 verbessern. TanDEM-X wird in einer Public Private Partnership (PPP) zwischen dem DLR und der Astrium GmbH realisiert und gemeinsam finanziert.


Die Radarsatelliten der TanDEM-X-Mission umkreisen in einem ausgeklügelten Formationsflug die Erde und erstellen einzigartige dreidimensionale Aufnahmen der gesamten Erdoberfläche

 

Radar-Technologie für Erde und Umwelt

 

Radarsensoren besitzen einmalige Eigenschaften: sie können jederzeit flächendeckend Bilder mit sehr hoher Auflösung aufnehmen, unabhängig von Bewölkung und Tages- oder Nachtzeit. Die Technologie ist daher auch für die Klima- und Umweltforschung von großem Nutzen, insbesondere bei Langzeitbeobachtungen. Die "Radaraugen im All" zeigen beispielsweise das Abschmelzen von Gletschern durch den Klimawandel, ermöglichen die präzise Bestimmung von Bodenfeuchte und Waldbiomasse oder ermitteln die Geschwindigkeit von Meeresströmungen. Darüber hinaus dienen sie zur Überwachung von Ölverschmutzungen im Meer und helfen beim Aufdecken von illegalem Fischfang. Bei humanitären Krisen liefern die Radarsatelliten den Einsatzkräften aktuelle Informationen über die Lage in der betroffenen Region. Die Anwendungsmöglichkeiten der gewonnenen Radardaten sind nahezu unbegrenzt – weltweit steigt die Nachfrage nach aktuellen Geoinformationen enorm. Neben den vielfältigen Anwendungen in der Klimaforschung und Umweltbeobachtung bilden Geodaten die Basis für zahlreiche neue Wirtschaftszweige und versprechen in Zukunft Umsätze in Milliardenhöhe.


Digitales Höhenmodell von TanDEM-X der Goldmine Kori Kollo im Westen von Bolivien nahe der Stadt Oruro.

 

Die Erde in 4-D

 

Mit der laufenden Satellitenmission TanDEM-X ist ein überwältigender Erfolg gelungen. Die mit der Nominierung ausgezeichnete Leistung führt jedoch bereits darüber hinaus. Für den Vorstoß in die nächste Generation der Radartechnologie haben Prof. Moreira und seine Teamkollegen eine neue Aufnahmetechnik entwickelt: die digitale Radarantenne. Sie erweitert das Blickfeld eines Radarsatelliten und steigert dadurch dessen Abbildungsleistung um ganze zwei Größenordnungen, den Faktor 100. Einen konkreten Vorschlag für die Nachfolge von TanDEM-X hat das Team bereits entwickelt: mit der Radarsatellitenmission Tandem-L soll künftig die gesamte Erdoberfläche zweimal pro Woche vermessen werden, um damit dringend benötigte Informationen für Klima- und Umweltschutz in bisher nicht gekannter Qualität und Auflösung zu liefern.


Das nominierte DLR-Team hat einen konkreten Vorschlag für die Nachfolge von TanDEM-X entwickelt: mit der Radarsatellitenmission Tandem-L soll künftig die gesamte Erdoberfläche zweimal pro Woche vermessen werden, um damit dringend benötigte Informationen für Klima- und Umweltschutz in bisher nicht gekannter Qualität und Auflösung zu liefern.

 

Links
Deutscher Zukunftspreis
DLR News zur Nominierung des Deutschen Zukunftspreises 2012
Visionäre Technologie made in Germany (Die Welt Online)
Webseite TanDEM-X Science
Meldungen
Bericht Deutsche Welle – Die Erde in 3-D
Bericht WDR2
Videos
Preisverleihung (ZDF)
Radaraugen im All (ZDF)
Die Vermessung der Welt (Planetopia, SAT.1)
Bekanntgabe der Nominierungen 2012 (Youtube-Video)
Fragen zum nominierten Projekt „Radaraugen im All“ (Youtube-Video)
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