Zum Jahresende 2013 wurde das DLR-interne Projekt LDACS-NAV erfolgreich abgeschlossen, das gemeinsam von TM und PD-L finanziert worden ist. Die technischen Zielsetzungen im Projekt konnten alle erreicht werden. Insbesondere ist der Nachweis gelungen, dass basierend auf dem für die Luftfahrt entwickelten Kommunikationssystem LDACS1 ein APNT (Alternative Positioning, Navigation, and Timing) Service realisiert werden kann. Der APNT Service soll in Zukunft dazu dienen, die Navigationsfunktionalität in der Luftfahrt im Falle einer Störung der Satellitennavigation aufrecht erhalten zu können.
Anhand von Messdaten aus einer Messkampagne mit vier Bodenstationen als LDACS1 Sendequellen und einem Flugzeug als Empfänger konnten Entfernungsmessungen zwischen Flugzeug und Bodenstationen mit hoher Genauigkeit bestimmt werden. Zudem wurden Empfängeralgorithmen entwickelt, die in der Lage sind, die Genauigkeit der Entfernungsmessungen weiter zu erhöhen. Durch Kombination der einzelnen Entfernungsmessungen sind Flugzeugpositionen ermittelt worden, die den Anforderungen für einen APNT Service genügen.
Zur Sicherstellung der Integrität der Positionsbestimmung wurde im Projekt eine erste "Threat Analyse" durchgeführt und mögliche Fehlerquellen beleuchtet, die potentiell eine Auswirkung auf die geschätzte Position haben können. Dazu wurden unter anderem Fehlermodelle aus Messdaten aus den Flugversuchen extrahiert. Ausgehend von diesen Fehlermodellen wurde ein erstes Integritätskonzept für LDACS1 basiertes APNT inklusive eines Overboundings für nominelle Fehler entwickelt. Mit theoretischen Analysen und Daten aus dem Flugversuch konnte für nominelle Fälle nachgewiesen werden, dass durch LDACS1 basiertes APNT im Abdeckungsgebiet des LDACS1-Bodenstationsnetzwerks ein Backupnavigationsdienst realisiert werden kann.