Ziel der Flugmesskampagne im DLR-internen Projekt LDACS-NAV ist der Nachweis, dass mit dem Kommunikationssystem LDACS1 eine Positionsbestimmung mit ausreichender Genauigkeit für APNT (Alternative Positioning, Navigation and Timing) erzielt werden kann, d.h. die Anforderungen für RNP0.3 erfüllt werden. Eine Auswertung der Pseudoentfernungsmessungen zwischen dem Flugzeug und den LDACS1 Bodenstationen zeigt bereits ohne Nachprozessierung in vielen Fällen eine Genauigkeit in der Größenordnung von 10 m.
In den wenigen Fällen starker Störung durch Mehrwegeausbreitung sind die erzielbaren Genauigkeiten geringer, können jedoch durch entsprechende Nachprozessierung (Mehrwegeunterdrückung) deutlich verbessert werden. Durch Kombination von SAGE- und Kalmanfilter-Algorithmus konnten die Störungen durch Mehrwegeausbreitung erfolgreich reduziert werden. Damit erscheint eine Positionsgenauigkeit erreichbar, die der RNP0.3 Anforderung genügt.
Zur Sicherstellung der Integrität der Positionsbestimmung ist eine „Threat Analyse“ nötig. Dabei werden alle möglichen Fehlerquellen beleuchtet, die potentiell eine Auswirkung auf die geschätzte Position haben können, Fehlermodelle extrahiert und der Einfluss auf die Positionsgenauigkeit bewertet. Erste Analysen liefern als wichtigste Fehlerquellen Synchronisationsfehler, Multipfadfehler und troposphärische Ausbreitungsfehler. Die detaillierte Charakterisierung dieser individuellen Fehler durch Auswertung der Flugversuchsdaten dauert an.