Der „Internationale Workshop on Multi-Carrier Systems & Solutions” wird in zweijährigem Turnus seit 1997 vom Institut für Kommunikation und Navigation des DLR organisiert und durchgeführt. Im Rahmen der 8. Auflage dieses Workshops trafen sich vom 3. bis 4. Mai 2011 in Herrsching am Ammersee rund 60 Wissenschaftler aus 13 Ländern um ihre neuesten Ergebnisse im Bereich Kommunikation und Navigation mit Mehrträgersystemen vorzustellen.
Mehrträger (Multi-Carrier) Modulationsverfahren wie beispielsweise „Orthogonal Frequency Division Multiplexing“ (OFDM) werden heutzutage in vielen drahtlosen Kommunikationssystemen, wie z.B. vielen WLAN Systemen der Familie IEEE 802.11x oder dem UMTS Nachfolgestandard 3GPP-LTE, eingesetzt. Die Grundidee der Mehrträgermodulation beruht auf einer Parallelisierung hochratiger Datenströme und deren Übertragung über mehrere Trägerfrequenzen. In internationalen Standardisierungsgremien werden diese Mehrträgermodulationsverfahren auch für die Anwendung in zukünftigen Mobilfunksystemen diskutiert.
Seit ihrer Etablierung im Jahr 1997 bietet der „International Workshop on Multi-Carrier Systems & Solutions“ Wissenschaftlern aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industrie eine Plattform um innovative Ideen und Forschungsergebnisse zu Mehrträgerkommunikationssystemen vorzustellen und zu diskutieren. Themenschwerpunkte der Workshopreihe bilden auch am Institut für Kommunikation und Navigation entwickelte Technologien wie beispielsweise „Multi-Carrier Code Division Multiple Access“ (MC-CDMA) – eine Kombination von Mehrträgermodulation und codebasiertem Vielfachzugriff oder das standardkompatible Antennendiversitätsverfahren „Cyclic Delay Diversity“ (CDD). Auch die Verwendung zukünftiger Mobilfunksysteme (z.B. LTE, LTE-Advanced) für die Navigation gewinnt zunehmend an Interesse und Bedeutung in der Mobilfunkforschung. Insbesondere wegen der hohen Verfügbarkeit und Signalbandbreiten eignen sich Mobilfunksysteme vor allem in innerstädtischen Umgebungen oder innerhalb von Gebäuden dazu die satellitengestützte Navigation komplementär zu ergänzen.
DLR Wissenschaftler Emanuel Staudinger bei der Präsentation erster Messergebnisse aus dem von DLR-IKN entwickelten Positioning Testbed.