Das Akronym Galileo SEIOT steht für Galileo IOV Signalcharakterisierung und Extended In-Orbit Tests
Ende 2011 sollen die ersten Galileo-IOV-Satelliten in den Orbit gebracht werden. Ein weiterer Start ist für Anfang 2012 geplant. Die Galileo-IOV-Satelliten werden die ersten Satelliten im Galileo-Programm sein, die die operationellen Galileo-Signale im vollen Umfang in allen drei Frequenzbändern gleichzeitig abstrahlen werden. Projektziel von Galileo-SEIOT ist die messtechnische Analyse der Signale der Galileo-IOV-Satelliten in Form von detaillierten Signalcharakterisierungen und von Extended In-Orbit-Tests sowie die Entwicklung aller dazu notwendigen automatisierten Kalibrier-, Mess- und Analysemethoden. Durch die Analysen soll ein tiefer Einblick in die zukünftige Performanz des Galileo-Systems gewonnen werden, der nur durch derartige hochgenaue Messungen erreicht werden kann. Die Analyseergebnisse sind für die zukünftige Forschung und Lehre im Bereich der Anwendung und Weiterentwicklung des Galileo-Systems von höchster Bedeutung.
Das DLR betreibt in Weilheim eine 30–Meter–Antenne, welche seit 2005 durch Eigeninitiative des Instituts so ausgestattet und aufgerüstet wurde, dass eine hervorragende Validierung von Navigationssatelliten möglich ist. Die dazu notwendigen analytischen Methoden wurden zeitgleich u.a. in einem durch das DLR Raumfahrtmanagement geförderten Projekt entwickelt.
Das Institut konnte im Rahmen der Validierung der Galileo-Experimentalsatelliten GIOVE-A und GIOVE-B mit der tatkräftigen Unterstützung des German Space Ope-rations Centre (GSOC, Bodenstation Weilheim) erfolgreiche Charakterisierungsmesskampagnen durchführen, seine Analysemethoden weiterentwickeln und einzigartige Ergebnisse erzielen. Dies führte in seiner Gesamtheit dazu, dass die beiden Institute mittlerweile weltweit eine einzigartige messtechnische Expertise und analytische Kompetenz aufweisen, die großes Interesse erfährt. Die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) und die Europäische Kommission (EC) greifen im Rahmen von bilateralen Kooperationen und der Mitarbeit des DLRs in der Galileo Signal Task Force (Galileo STF) und der Galileo Working Group on Compatibility, Signals and Interoperability (Galileo CSI) auf diese Fähigkeit zurück. Mittlerweile ist selbst der amerikanische GPS Wing an der Verifikation und Charakterisierung seines Navigationssystems GPS durch das Institut interessiert und führt bereits erste gemeinsame Messkampagnen mit dem DLR zu diesem Zweck durch.
Gefördert durch:
DLR Raumfahrtagentur & Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Förderkennzeichen 50 NA 1005
Laufzeit: 01.09.2010-30.10.2012
Videokanal des Instituts