Satellitengestützte Navigation in der Luftfahrt basiert heute ausschließlich auf Messungen im Einfrequenzverfahren, da der derzeitige GPS-Dienst noch keine weitergehenden Signale zur Verfügung stellt welche für Luftfahrtanwendungen benutzt werden können. Mit der Einführung von Galileo und der Modernisierung von GPS werden der Luftfahrt jedoch Satellitensignale zur Verfügung stehen, die Zweifrequenzmessungen ermöglichen. Damit können seltene starke Aktivitäten der Ionosphäre (derzeit eine potentiell signifikante Fehlerquelle) besser detektiert und korrigiert werden. Außerdem wird in Zukunft eine größere Anzahl an Satelliten zur Navigation zur Verfügung stehen, sodass eine noch höhere Genauigkeit und Zuverlässigkeit erzielt werden können. Durch diesen Schritt werden Landeverfahren möglich, die vertikale Führung bis zu einer Entscheidungshöhe von 200 Fuß über der Landebahn nur aufgrund von Satellitennavigation erlauben. Die Nutzung von zusätzlicher Sensorik in Flugzeugen der allgemeinen Luftfahrt kann die Leistungsfähigkeit dieser Navigation noch weiter erhöhen.
Das erste Teilprojekt „Satellitengestützte autarke Landung“ untersucht ein sicherheitskritisches, neuartiges Navigationssystem, welches Flugzeugen, Hubschraubern und UAVs Landeanflüge und geländenahe Tiefflüge unter schlechten Sichtbedingungen ohne Bodeninfrastruktur ermöglichen soll. Hier kommen Satelliten-, Inertial- und Geländenavigationssysteme unter Verwendung von hochgenauen Geländemodellen zum Einsatz.
Der Beitrag des DLR erstreckt sich dabei über
Im Ergebnis entsteht in INSAG ein Demonstrator für hochpräzise, hochrobuste Flugzeugnavigation, die ohne Einsatz kostspieliger Augmentierungssysteme und ohne räumliche Einschränkung weltweit Präzisionslandeanflüge bis zu einer vertikalen Sichtuntergrenze von 200 Fuß ermöglicht.
Förderung: Bayrisches Raumfahrtförderprogramm
Laufzeit: 2012-2014
Videokanal des Instituts