Das Teilprojekt „Systeme zur maritimen Verkehrsführung und -sicherheit“ ist ein Bestandteil des Verbundprojektes „F&E und Echtzeitdienste für die maritime Sicherheit“ (FEMS/EMS), das durch das DLR initiiert wurde, um eine institutsübergreifende Bündelung sowie einen fach- und programmübergreifenden Ausbau von Forschungsaktivitäten in beiden Themenfeldern zu erreichen. Sicherheit im maritimen System steht einerseits für einen störungs- und unfallfreien Betrieb dort stattfindender Transport- und Produktionsprozesse, um den Schutz von Leben, Gütern und den maritimen Lebensraum zu gewährleisten. Andererseits werden Sicherheitsmaßnahmen in das Maritime System implementiert, um Transport- und Produktionsanlagen vor Zerstörung zu schützen (Vandalismus, Terrorismus) sowie ihre missbräuchliche Nutzung (Piraterie, Schmuggel) zu verhindern. Mit der Entwicklung und Demonstration von leistungsfähigen technologischen Komponenten, Diensten und Systemlösungen soll das Erreichen folgender übergeordneten Ziele unterstützt werden:
Die starke Verflechtung der Sicherheitsziele impliziert die Notwendigkeit, dass die System- und Serviceentwicklungen in allen Bereichen aufeinander abzustimmen sind. Außerdem dürfen Schutzmaßnahmen sich nicht negativ auf die Rentabilität und Leistungsfähigkeit von Verkehrs-, Transport- und Produktionsproessen auswirken.
Aufgabenfelder des Teilprojekts: In den letzten Jahren ist die Häufigkeit von Schiffsunfällen nahezu unverändert geblieben. Eine Studie von Norske Veritas zeigte, dass ca. 50% aller Unfälle nautische Ursachen haben wie z.B.:
Infolgedessen existiert die Notwendigkeit, die technologische, administrative und regulative Verbesserung des maritimen Verkehrssystem fortzusetzen sowie der Ausbildung seiner Akteure verbessern. In diesem Kontext fokussiert sich das Teilprojekt „Systeme zur maritimen Verkehrsführung und -sicherheit“ auf:
Die Themengebiete 1. und 3. stehen im Mittelpunkt der Entwicklungs- und Validierungsaktivitäten, die durch die Abteilung „Nautische Systeme“ in enger Abstimmung mit anderen intern und extern finanzierten Projekten umgesetzt werden. Beide strategischen Entwicklungslinien fokussieren sich auf die Verbesserung von sicherheitskritischen Systemen, die entweder für eine störfeste Bereitstellung von Positions-, Navigations- und Zeitdaten oder für die Überwachung und Bewertung der Verkehrslage verantwortlich sind. Im grundfinanzierten Projekt „Maritime Verkehrstechnik“ (MVT, 2009-2013) wurden erste Konzepte und Technologien für beide maritimen Subsysteme entwickelt, um eine Überwachung der Daten- und Systemintegrität zukünftig zu ermöglichen sowie einen störfesten Betrieb von landseitigen Diensten und schiffsseitigen Komponenten zu erreichen. Folgeprojekte – laufende wie geplante – bauen auf diese konzeptionellen und methodischen Ergebnissen auf, die u.a. Architekturentwürfe, Datenschnittstellen, und Algorithmen zur Integritätsüberwachung umfassen. Extern finanzierte Projekte beschäftigen sich mit singulären technischen Fragestellungen wie z.B. das Projekt SaMariS mit Möglichkeiten, PNT-relevante Integritätsdaten über das Automatische Identifikationssystem (AIS) auszutauschen.
In diesem Kontext schafft das Projekt EMS den Brückenschlag zwischen Grundlagenforschung und Ergebnisnutzung im maritimen Verkehrssystem. Die Verbesserung der maritimen PNT-Datenbereitstellung basiert auf den Ausbau des landseitigen Maritimen Serviceportfolios (MSP) wie auch der schiffseitigen PNT-Unit als Teil eines erweiterten Integrierten Navigationssystems. Zugeordnete Projektaufgaben in diesem Kontext umfassen:
Im Bereich der Verkehrslageerfassung werden als Teilziele u.a. verfolgt:
Durchführung von Langzeittests zur Bewertung von AIS Daten.
Videokanal des Instituts