Derzeitige bordseitige maritime PNT (Positioning, Navigation, and Timing) Systeme sind hochabhängig von GNSS und D-GNSS Systemen. Durch ihre niedrige Signalleistung sind diese Systeme besonders Störer- und Täuscheranfällig, was zu einem schwerwiegenden Integritäts- und Verfügbarkeitsproblem führen kann. Konventionelle Navigationsempfänger sind in ihrer Leistungsfähigkeit bei der Beseitigung von Interferenz und Täuschern sehr begrenzt. Für Navigationsempfänger mit einer Empfangsantenne wurden verschieden Ansätze entwickelt, um den Einfluss von Interferenz zu reduzieren. Diese Verfahren sind allerdings begrenzt, in Ihrer Leistungsfähigkeit auch anspruchsvollerer Szenarien zu bedienen und vor allem jegliche Arten von Täuschsignalen zu detektieren und nachhaltig zu unterdrücken. Aus diesem Grund wurde in diesem Teilvorhaben auf eine Interferenzunterdrückung mit Hilfe von Gruppenantennen untersucht. Diese haben sich im anderen Gebieten als sehr erfolgsversprechend bewiesen. Um zukünftig eine robuste, bedarfsgerechte und sichere maritime PNT-Datenbereitstellung zu erreichen, wurde in diesem Teilvorhaben zunächst anwendungsorientierte Grundlagenforschung in Form von Ableitung von Verfahren und Algorithmen zur nachhaltigen Unterdrückung von Stör- und Täuschsignalen im maritimen Umfeld (Kanalsituation) durchgeführt. Dabei wurden u.a. ein Raum-Zeit-basierter Algorithmus zur Interferenzunterdrückung, ein Täuscherdetektionsalgorithmus und ein Interferenzdetektions- und Peilverfahren entwickelt. Diese wurden mit Hilfe von Softwaresimulationen im Vorfeld getestet. Parallel wurde eine hochflexible Empfängertestplattform aufgebaut, die eine Untersuchung der Leistungsfähigkeit der entwickelten Algorithmen in Echtzeit im Feld, sowie eine (Weiter-)Entwicklung mit Hilfe von aufgezeichneten Daten im Postprocessing im Labor erlaubt. In einer maritimen Messkampagne wurde die Leistungsfähigkeit der entwickelten Algorithmen gezeigt. Die entwickelten Algorithmen und Verfahren können zukünftig zu neuen robusten maritimen GNSS-Empfängern im maritimen Umfeld führen.
Dauer:
01.10.2013 - 30.09.2016
Partner:
ATLAS ELEKTRONIK GmbH AIRBUS DS GmbH AIRBUS DS Airborne Solutions GmbH DLR, Institut für Flugführung, DLR, Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum DLR, Institut für Methodik der Fernerkundung DLR, Institut für Raumfahrtsysteme DLR, Institut für Optische Sensorsystem Technische Hilfswerk Universität Rostock und weitere assoziierte Partnern.
Nutzer des Projektes sind die Bundespolizei See, die Wasserschutzpolizeien der Küstenländer, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
Videokanal des Instituts