Maria hat Telekommunikationstechnik an der Universität Oviedo in Spanien studiert. Nach ihrem Master-Abschluss kam sie zum DLR-Institut für Kommunikation und Navigation und begann, im Bereich GBAS (Ground Based Augmentation System) zu arbeiten. GBAS ist eine lokale, flughafenbasierte Ergänzung globaler Satellitennavigaationssysteme (GNSS), die eine präzise Anflugführung für Flugzeuge ermöglicht. Unter anormalen ionosphärischen Bedingungen kann es zu erheblichen Positionsfehlern der Flugzeuge kommen. GBAS-Algorithmen erkennen große ionosphärische Gradienten und mildern diese Bedrohung ab. Allerdings schützen herkömmliche GBAS-Lösungen immer vor den größten ionosphärischen Gradienten, die jemals in der Region beobachtet wurden - auch wenn sie in der aktuellen Situation gar nicht so stark vorhanden sind. Das reduziert jedoch drastisch die Systemverfügbarkeit und behindert die globale Standardisierung.
Dies motivierte Maria, 2017 ihre Doktorarbeit als externe Studentin der Universitat Politècnica de Catalunya (UPC), Spanien, zu beginnen. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Frühwarnung vor anomalen ionosphärischen Gradienten, indem ein Netzwerk von GNSS-Stationen zur Erkennung und Schätzung dieser Gradienten eingesetzt wird. Auf diese Weise müssten GBAS-Einrichtungen nicht immer vor den schlimmsten jemals in der Region beobachteten ionosphärischen Gradienten schützen, die in der überwiegenden Zeit nicht auftreten, sondern könnten stattdessen reale Informationen über den Zustand der Ionosphäre nutzen, die vom externen Netzwerk übertragen werden, was die Systemverfügbarkeit deutlich erhöht. Für ihre Dissertation mit dem Titel "Network-Based Ionospheric Gradient Monitoring to Support Ground Based Augmentation Systems" erhielt Maria im Juli 2022 ein „Excellent Cum Laude“.
Für die Definition zukünftiger GBAS-Architekturen arbeitet Maria eng mit der internationalen GBAS-Gemeinschaft in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen. Darüber hinaus ist sie für die internationale Zusammenarbeit des Instituts mit dem Electronic Navigation Research Institute (ENRI) aus Japan und dem Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) zuständig. Zu den GBAS-Aktivitäten im Rahmen des europäischen Projekts SESAR 2020 PJ14 Wave 2 hat sie ebenfalls einen großen Beitrag geleistet. Seit Juni 2023 ist sie Mitglied der SARPS-Arbeitsgruppe, die für die Ausarbeitung der Normen für das künftige DFMC-GBAS zuständig ist.
Maria ist außerdem Autorin und Mitautorin mehrerer Fachzeitschriften und fungiert als Gutachterin für das Journal „Navigation“, die vom US Institute of Navigation herausgegeben wird und eine der bekanntesten Fachzeitschriften in ihrem Bereich ist. Sie hat ihre Arbeit auf verschiedenen internationalen Konferenzen vorgestellt und den Preis für die beste Präsentation auf den Konferenzen ION GNSS+ 2017 und ION GNSS+ 2019 erhalten. Im Mai 2023 wurde sie eingeladen, an der Stanford University einen Vortrag über GBAS zu halten und ihre letzte Arbeit auf dem Navigation Systems Panel (NSP) der International Civil Aviation Organization (ICAO) in Montreal, Kanada, vorzustellen.
In ihrer Freizeit geht Maria Caamano Albuerne gerne in die Berge, um verschiedene Sportarten wie Trailrunning, Wandern oder Skifahren zu betreiben.
GBAS - Landesystem der Zukunft (2018)