Mit Digital Health kann medizinische Expertise über eine örtliche Entfernung hinweg vor Ort beim Patienten bereitgestellt werden. Dabei kann der Zustand des Patienten durch digitale und kommunizierende Medizinprodukte sowohl im heimischen als auch im mobilen Umfeld in Echtzeit erfasst werden und eine medizinische Intervention erfolgen.
Bei Digital Health oder eHealth (electronic Health) werden moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Gesundheitswesen eingesetzt. Damit wird medizinische Expertise über eine örtliche Entfernung hinweg vor Ort beim Patienten bereitgestellt. Der Zustand des Patienten kann durch digitale und kommunizierende Medizinprodukte sowohl im heimischen als auch in weiterer Umgebung in Echtzeit erfasst werden und eine medizinische Intervention erfolgen. Die Unterstützung über eine örtliche Entfernung hinweg beschränkt sich nicht nur auf die medizinische Primärversorgung wie mit einem Rettungswagen oder einem Rettungshelikopter, sondern kann auch in isolierten Lebensräumen wie den maritimen Sektor oder den Bereich der Luft- oder Raumfahrt angewandt werden. Auch das Management und die Analyse von medizinischen Daten ist Aufgabe von Digital Health. Neben der Systementwicklung und Evaluierung sollen biomedizinische Systeme aber auch in umfassende Versorgungskonzepte integriert werden, die alle am Versorgungsprozess Beteiligten einschließen.
Die Arbeitsgruppe Digital Health entwickelt und evaluiert biomedizinische Systeme und Versorgungskonzepte mit hohem Nutzen für Anwender und Patienten. Diese sollen helfen,
Die Arbeitsgruppe Digital Health ist in der Lehre an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Bachelor- und Masterstudiengängen der Informatik im Schwerpunkt biomedizinische Informatik aktiv.
Beispiele unserer Arbeit sind die Entwicklung von Tele-Assistenzsystemen für die medizinische Versorgung durch Experten, Ärzte, medizinisches Hilfspersonal, aber auch Angehörige oder Ersthelfer am Unfallort.
ASYSTED © DLR
ASYSTED, Advanced System for Teleguided Diagnostics ASYSTED unterstützt Sanitäter und Pflegekräfte sowie Ärzte mit wenig Erfahrung in der Ultraschalluntersuchung bei der durch telemedizinisch eingebundene Experten fernangeleiteten Durchführung von Ultraschalluntersuchungen inkl. Diagnostik. Das System wurde in Deutschland patentiert und wird derzeit mit dem industriellen Partner SCOTTY-Group Austria zur Marktreife einwickelt. SCOTTY ist ein Spezialist für Daten- und Videokommunikation über Satelliten- und Mobilfunknetzwerke. DLR und SCOTTY arbeiten auf dem Gebiet der biomedizinischen Systementwicklung und eHealth zusammen.
smart-ASYST © DLR
smart-ASYST (in Entwicklung) Smart-ASYST wird die Technologie von ASYSTED auf das Tablet des Experten im Krankenhaus portieren und so die Ausbildung und Qualitätssicherung in der Sonographie unterstützen. Durch smart-ASYST ist es einem auf Sonographie spezialisierten Arzt möglich, virtuell bei Ultraschalluntersuchungen z.B. im Krankenhaus oder bei niedergelassenen Ärzten anwesend zu sein, um kritische Fragestellungen zu erörtern oder den Untersucher bei der Sonografie anzuleiten. Dabei ist es dem diensthabenden Arzt im Krankenhaus auch möglich, seinen ärztlichen Hintergrunddienst in die Untersuchung einzubeziehen, ohne dass dieser zunächst das Krankenhaus aufsuchen muss. Dem Patienten kann so sehr schnell zusätzliche medizinische Expertise bereitgestellt werden.
ASYST@Home
ASYST@Home (in Entwicklung) Das System wird pflegende Angehörige bei der heimischen Pflege unterstützen und eine virtuelle Präsenz des Pflegedienstes oder Arztes bei kritischen Fragestellungen ermöglichen. Die häusliche Pflege wird durch ASYST@Home demnach für die Angehörigen schneller erlernbar und Unsicherheit durch die virtuelle Einbindung der Pflege vermieden.
ASYST-4-Aid
ASYST-4-Aid (in Entwicklung, Patent beantragt) ASYST-4-Aid soll die Erste Hilfe im Straßen- oder Flugverkehr, an Arbeitsstätten oder auf Veranstaltungen qualitativ deutlich verbessern.