Credit: ESA/NASA
11. Oktober 2022
Am kommenden Freitag soll die nächste europäische Astronautin von der ISS auf die Erde und direkt in das luft- und raumfahrtmedizinische Forschungszentrum :envihab zurückkommen: Samantha Cristoforetti ist seit Ende April 2022 auf der Raumstation und die erste europäische Frau, die ISS-Kommandantin wurde. Die Vorbereitungen für ihren „Direct Return“ im :envihab, wo sie sich in den kommenden Wochen aufhalten wird, laufen auf Hochtouren und das Team erwartet die Italienerin, um sie bei ihren Untersuchungen und Experimenten zu begleiten. Neben zahlreichen medizinischen Untersuchungen stehen ein umfangreiches Rehabilitationsprogramm sowie wissenschaftliche Experimente auf dem Plan. Die DLR- und ESA-WissenschaftlerInnen und ÄrztInnen werden die Tests für ESA, NASA und andere Weltraumagenturen durchführen.
Die Betreuung europäischer AstronautInnen unmittelbar nach ihrer Landung ist noch relativ neu. Alexander Gerst war im November 2014 der erste ESA-Astronaut, der nach seiner Mission direkt nach Köln zurückkehren konnte. Bis dahin wurden alle westeuropäischen Astronautinnen und Astronauten bei der NASA in den USA und in Russland untersucht. Die medizinischen Daten von Astronautinnen und Astronauten werden weltweit nach identischen Standards erhoben, um die Vergleichbarkeit sicherzustellen. Das Ziel ist, bessere Informationen über die Auswirkung der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper zu erhalten. Auf dieser Grundlage werden Gegenmaßnahmen für die negativen Effekte der Schwerelosigkeit entwickelt.
Das hochspezialisierte medizinische und wissenschaftliche Team wird Samantha Cristoforetti in den kommenden zwei Wochen rund um die Uhr betreuen und Untersuchungen im Auftrag der ESA, NASA und anderen Weltraumagenturen durchführen. Samantha Cristoforettis Direct Return ist der neunte Aufenthalt europäischer AstronautInnen in :envihab: Vor ihr haben sich der Deutsche Matthias Maurer (2022), der Franzose Thomas Pesquet (2021 und 2017), der Italiener Luca Parmitano (2020), der Deutsche Alexander Gerst (2018 und 2014), der Brite Timothy Peake (2016) und der Däne Andreas Mogensen (2015) hier wieder an die Bedingungen auf der Erde angepasst.