Übersicht makroskopischer und mikroskopischer Aufnahmen von Wildtyp-Biofilmen der Spezies Bacillus subtilis sowie verschiedene Plasma-Reaktoren als potenzielle Inaktivierungsmaßnahme zur Biofilmbekämpfung © DLR: Alle Rechte vorbehalten
25. Oktober 2022
Auf dem ersten Symposium der jungen Deutschen Gesellschaft Biologischer Strahlenforschung (jDeGBS) in Schöntal erhielt Erika Muratov, Doktorandin in der Arbeitsgruppe Luft- und Raumfahrtmikrobiologie, den Präsentationspreis in der Kategorie „Radiobiology of non-ionizing and high LET-radiation“. Frau Muratov stellte in einem Flash-Talk sowie in einer Poster-Präsentation vor, welche Faktoren maßgeblich für das Überleben von Biofilmen nach einer Plasmabehandlung sind und verglich diese innovative Technologie mit kommerziellen Sterilisationsmethoden wie zum Beispiel UV-C-Strahlung.
Biofilme sind höchst resistente Konsortien, die aus Mikroorganismen bestehen und in einer schützenden und selbst gebildeten Matrix eingebettet sind. Diese mikrobiellen Gemeinschaften sind fast überall zu finden und die Sterilisation ist äußerst schwierig. Eine vielversprechende Methode zur Bekämpfung ist die Verwendung von Plasmatechnologie.
Bei der Konferenz der Deutschen Astrobiologischen Gesellschaft (DabG) in Bremen gewann Katharina Runzheimer, ebenfalls aus der Arbeitsgruppe Luft- und Weltraummikrobiologie, für ihren Vortrag über die Kultivierung von aquatischen Habitaten in der Atacama-Wüste den Preis für die beste Präsentation. Die Arbeitsgruppe analysiert extreme terrestrische Standorte, um mehr über die Grenzen des Lebens auf der Erde zu erfahren. Dafür werden Mikroorganismen aus ihrem Habitat ins Labor überführt und kultiviert. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit hat Katharina Runzheimer Seen in der Atacama-Wüste in Chile innerhalb des Kultivierungs-Großprojekts „MultiKulti“ (https://www.multikultivierung.de/) und in Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover und internationalen Kooperation mit den chilenischen Universitäten Universidad Austral de Chile sowie Universidad de la Frontera untersucht. Die Seen liegen in Höhen von ca. 4000 Metern über dem Meeresspiegel und weisen unter anderem hohe Salzgehalte auf. Außerdem herrscht eine erhöhte UV-Strahlung. Organismen aus solchen extremen Standorten entwickelten in ihrer Evolution einzigartige Anpassungsmechanismen, die sich der Mensch in der biotechnologischen Forschung zunutze machen kann.
Hochgebirgssee Laguna Verde in Südamerika © DLR: Alle Rechte vorbehalten