Gruppenbild der Teilnehmer am VAAM Microbiome-Symposium 2022. Copyright DLR
2. Januar 2023
Zum ersten Mal veranstaltete die Fachgruppe Mikrobiologie der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) im Dezember das Mikrobiom-Symposium „Space Research meets Medical Microbiology“, unterstützt von DLR, Universitätsklinikum Bonn, Uniklinik Köln, den Kliniken der Stadt Köln gGmbH und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (Microbiome Center).
Dabei konnten auch Preise für die besten Kurzvorträge und Poster vergeben werden, einige davon an die Abteilung Strahlenbiologie des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin: Den dritten Vortrags-Preis erhielt Alena Warkentin (Bachelorstudentin AG Luft- und Raumfahrtmikrobiologie) für ihren Beitrag über das Darmmikrobiom der ProbandInnen während einer NASA- DLR-Bettruhestudie. Sie zeigte in ihrem Vortrag, dass das Darmmikrobiom ein wichtiger Faktor in der Gesundheit des Menschen ist. Daher wird dieser Aspekt auch wichtig, wenn es um einen (Langzeit-) Aufenthalt im Weltraum geht. Eine Möglichkeit zurUntersuchung des Darmmikrobioms in Extremsituationen ist zum Beispiel die SANS-Bettruhe-Studie, in der die ProbandInnen 30 Tage in -6° Kopftieflage liegen, um die Effekte der Schwerelosigkeit auf den Körper zu simulieren.
Den ersten Platz der Posterbeiträge belegte Afonso Mota (Masterstudent AG Luft- und Raumfahrtmikrobiologie). Er zeigte auf seinem Poster, dass von den mehr als 5000 entdeckten Planeten im Universum nur wenige das Potenzial haben, Leben wie wir es kennen zu beherbergen. Er untersucht, wie Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze in der Umgebung von Exoplaneten überleben und ob Melaninpigmente als Biosignaturen verwendet werden können, um uns wichtige Erkenntnisse darüber zu liefern, wie Leben außerhalb unseres Sonnensystems überleben kann und wie wir es bei künftigen Missionen zur Erkennung von Leben finden können.
Eine honorable mention ging an Johanna Piepjohn (Masterstudentin AG Astrobiologie). Sie präsentierte ein Poster zu ihrer Masterarbeit, die sich mit der Probenvorbereitung für ein Mikroskopie-Experiment (FLUMIAS) im Weltraum befasst. Dieses Weltraumexperiment untersucht die bakterielle Konjugation in µ-Gravitation im Vergleich zur Konjugation in der Schwerkraft. Das vorgestellte Poster zeigte, dass eine solche Untersuchung auch mit den technischen Einschränkungen durch das Weltraummikroskop und die Industrie möglich sind und dass E. coli, der gewählte Gram-negative Modellorganismus, unter bestimmten Bedingungen sessil, also auf Oberflächen anhaftend, wird.