Vertragsunterzeichnung des Clusters für Gefahrstoffdetektion: Links Prof. Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, rechts Klaus Hamacher, stellvertretender DLR-Vorstandsvorsitzender. Credit: © DLR. Alle Rechte vorbehalten
23. Februar 2023
Das DLR und die Hochschule Bonn Rhein-Sieg haben nun die Grundlage für ein regionales Forschungscluster gebildet, um in der Sicherheitsforschung bei der Detektion von Gefahrstoffen interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Hochschulpräsident Hartmut Ihne und der stellvertretende DLR-Vorstandsvorsitzende Klaus Hamacher unterzeichneten eine Vereinbarung über den Aufbau eines gemeinsamen Forschungsnetzwerks im Bereich der Gefahrstoffdetektion. Damit werden die Kompetenzen und Forschungskapazitäten zum Erkennen und Identifizieren von chemischen, biologischen, radiologischen, nuklearen und explosiven Gefahrstoffen zusammengeführt. Das DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, das im Bereich der Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Sicherheit in Raumfahrt, Luftfahrt und auf der Erde forscht, trägt zum Cluster seine Expertisen vor allem aus der Mikrobiologie, Molekularbiologie und Sensorenentwicklungen bei.
Vom Schutz kritischer Infrastrukturen wie Flughäfen, Bahnhöfe oder Behörden bis hin zum Aufspüren von Bakterien oder Viren im Gesundheitssektor ist die Detektion von Gefahrstoffen für alle Bereiche der Gesellschaft relevant. Vier Einrichtungen der Projektpartner sind am Aufbau des Clusters beteiligt: Neben den DLR-Instituten für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen und für Luft- und Raumfahrtmedizin wirken seitens der Hochschule das Institut für Detektionstechnologien und das Institut für Sicherheitsforschung mit. „Das Forschungscluster für Gefahrstoffdetektion bietet beste Voraussetzungen für den Ausbau der Forschungsinfrastruktur in der Region, eine gemeinsame intensive Forschung und wissenschaftliche Qualifikation im direkten Austausch“, sagte Klaus Hamacher, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DLR. Neben Klaus Hamacher waren von Seiten des DLR die stellvertretende Institutsleiterin des Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin, PD Dr. Ruth Hemmersbach, Dr. Melanie von der Wiesche, Standortleiterin des DLR-Standorts Köln, Christoph Müller, Leiter Programmatik Sicherheitsforschung, Dr. Kostyantin Konstantynovski, Abteilungsleiter Detektionssysteme im Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen sowie Michael Langerbeins, Direktor Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen, an der Veranstaltung an der Hochschule beteiligt. Sie und die weiteren Beteiligten tauschten sich über die Inhalte des Clusters und Kooperationsmöglichkeiten aus.
Das DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin kann dafür seine Laborinfrastruktur, die es für die Grundlagen- und angewandte Forschung an antimikrobiellen Oberflächen und der Detektion von pathogenen Mikroorganismen auch in der Pandemiebekämpfung und bei mikrobieller Kontamination einsetzt, einbringen. Instituts-Beiträge im Cluster sind die Entwicklung und Validierung von mikrobiologischen Bioindikatoren, Forschung und Entwicklung von verschiedenen Präventivmaßnahmen wie antimikrobielle Oberflächen und der Aufbau eines standardisierten mikrobiologischen Monitoring-Setups für die Bewertung der mikrobiellen Gefahr im öffentlichen Nah-, Personen- und Luftverkehr. Die Anwendung von Technologien zum Schutz des Lebens und die Erfahrungen aus Sensorentwicklungen wie zum Beispiel die Entwicklung optischer Messsysteme zur Erfassung von Nitrat/Nitrit in biologischen Lebenserhaltungssystemen oder der aktiven und passiven Strahlendosimeter erweitern die Möglichkeiten des Clusters und tragen zur Lösung aktueller Probleme bei. Das Institut trägt somit an der Schnittstelle zwischen Zukunftstechnologie und Biologie, Psychologie und Medizin zu dem Forschungsnetzwerk bei.
Reihe unten rechts nach links: Klaus Hamacher, Stellv. Vorsitzender des Vorstands Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR); Prof. Dr. Max Leitterstorf, Bürgermeister der Stadt Sankt Augustin; Prof. Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS); Christoph Müller, Leiter Programmatik Sicherheitsforschung (DLR); Reihe oben links nach rechts: Prof. Dr. Remi Maier-Rigaud, Vizepräsident Forschung und Wissenschaftlicher Nachwuchs (H-BRS); Dr. Kostyantin Konstantynovski, Abteilungsleiter Detektionssysteme im Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen (DLR); Prof. Dr. Peter-Michael Kaul, Leiter Institut für Detektionstechnologien und Institut für Sicherheitsforschung (H-BRS); PD Dr. Ruth Hemmersbach, Stellv. Direktorin Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin (DLR); Dr. Melanie von der Wiesche, Leiterin der Standorte West (DLR); Prof. Dr. Norbert Jung, Gründungsdirektor Institut für Sicherheitsforschung (ISF); Michael Langerbeins, Direktor Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen (DLR). Credit: © DLR. Alle Rechte vorbehalten