Das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin baut nun den Bereich der Herzkreislaufforschung aus und hat seit dem 1. Januar dafür einen neuen Wissenschaftler in seinen Reihen: Professor Dr. Jens Tank ist dafür von der Medizinischen Hochschule Hannover zum DLR gewechselt.
Tank hat Medizinische Biophysik an der Pirogov Universität in Moskau studiert und Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Bei Forschungsaufenthalten an der George Washington Universität, Washington, und an der Vanderbilt Universität in Nashville konnte er Erfahrungen mit funktioneller Bildgebung am Herzen sowie mit seltenen Erkrankungen des autonomen Nervensystems sammeln. Seine klinische Ausbildung erhielt er an der Franz Volhard-Klinik der Charité. Tank ist Facharzt für Innere Medizin, Klinische Pharmakologie und Pathophysiologie. An der Medizinischen Hochschule Hannover leitete er zuletzt die Klinische Forschung am Institut für Klinische Pharmakologie. Seine Forschungsschwerpunkte waren seltene Erkrankungen des autonomen Nervensystems, orthostatische Hypotonie, therapieresistente arterielle Hypertonie und Herzinsuffizienz.
„Besonders fasziniert mich die enorme Anpassungsfähigkeit des menschlichen Herzkreislaufsystems sowohl unter physiologischen als auch pathologischen Bedingungen, von Höchstleistungen unter extremen Umweltbedingungen bis zu schwerer Herzinsuffizienz“ sagt Tank. Diese Mechanismen besser zu verstehen, um sie gezielt beeinflussen zu können, ist Ziel seiner Forschung. Ein weiterer Schwerpunkt waren Untersuchungen zum Einfluss von Umweltbelastungen wie Ozon und Feinstaub auf die Kreislaufregulation. Langjährige Kooperationen mit dem Institut für Medikobiologische Probleme in Moskau und mit dem DLR in Bettruhe-Studien, Parabelflugexperimenten und Flugexperimenten an Bord der Internationalen Raumstation komplettieren sein bisheriges Forschungsprofil.
Seine Erfahrungen möchte Tank nun in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Jens Jordan, mit dem er bereits in Berlin und in Hannover zusammenarbeitete, am DLR in die Herzkreislaufforschung einbringen. Besonders wichtig ist ihm dabei die Förderung junger Kollegen.
„Ich freue mich sehr, dass ich nun zusammen mit den Kollegen am DLR und den hier vorhandenen einzigartigen Forschungsmöglichkeiten aktuelle Fragestellungen der Luft- und Raumfahrtmedizin untersuchen und diese Ergebnisse mit der klinischen Forschung an Patienten verknüpfen kann.“