© DLR: Alle Rechte vorbehalten.
Lärm, vor allem Verkehrslärm, stellt für Betroffene ein Umweltärgernis und eine Gefährdung der Gesundheit dar. Wesentliche Aspekte und Zusammenhänge der Lärmwirkungen sind inzwischen geklärt, viele wichtige Fragen besonders zu Wechselwirkungen mit anderen Umweltfaktoren und den Lebensbedingungen der Betroffenen sind noch offen. Gleichzeitig gibt es vielfältige Ansätze zur Lärmminderung, die angesichts fortschreitender Lärmbelastung jedoch nicht ausreichen.
Die Initiative Lärmwirkungsforschung, die sich aus dem Forschungsverbund „Leiser Verkehr“ formierte, strebt ein interdisziplinäres Forschungsverbundprogramm an, um diese Wissenslücken zu schließen. Im Zentrum steht dabei der Aufbau einer System- und Methodenplattform, die praktikable, verifizierte Methoden für alle Zielgruppen einschließlich Gesetzgebung, Exekutive, Lärmverursachende und Lärmbetroffene bereithalten soll. Dabei gilt es, lokale Belastungen detailliert zu charakterisieren, deren Wirkungen ganzheitlich zu erfassen und zu verstehen und daraus wissenschaftliche Grundlagen für ordnungspolitische wie raum- und umweltplanerische Entscheidungen abzuleiten. Ziel ist die Entwicklung einer sozial gerechten und effizienten Lärmminderungsplanung und damit die Gestaltung einer gesunden Lebensumwelt, insbesondere in verdichteten Lebensräumen.
Die Hintergründe und Ziele der Initiative Lärmwirkungsforschung werden hier in einem Faltblatt ausführlich erläutert. Der Initiativkreis erstellt derzeit eine ausführliche Skizze über die grundlegenden strategischen Forschungsziele und leitet daraus konkrete Forschungsinhalte einschließlich Zeitplanung und geeigneter organisatorischer Strukturen ab. Denkanstöße für relevante Forschungsfragen können gerne an Susanne Bartels gerichtet werden. Ein erster Austausch mit Akteuren aus Politik, Verwaltung, Gesellschaft und Forschung fand im Rahmen eines Online-Seminars am 27.04.2021 statt (siehe unten: Veranstaltungen). Weitere Veranstaltungen sollen folgen.
Die Initiative Lärmwirkungsforschung sind:
Online-Seminar zum Tag gegen Lärm
Am 27. April 2021, einen Tag vor dem internationalen Tag gegen Lärm, fand ein Online-Seminar statt, das die Ziele und Arbeitsschwerpunkte der Initiative vorstellte und den Startpunkt zu einem interaktiven Austausch mit Repräsentanten aus Politik, Verwaltung, Gesellschaft und Fachwelt setzte.
Hier können Sie das Programm zum Online-Seminar sowie die Vorträge herunterladen:
Begrüßung und Einführung Prof. Dr. Jens Jordan (DLR, Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin Köln)
Lärmschutzplanung aus der Sicht eines Gesundheitsamtes Roland Quentmeier (Kreis Unna, Gesundheit und Verbraucherschutz)
Lärmwirkungen: vielfältige Ursachen und offene Bedarfe – Überblick über die Initiative Dr. Dirk Schreckenberg (Zentrum für angewandte Psychologie, Umwelt- und Sozialforschung Hagen, ZEUS GmbH)
Bewertung von Umgebungslärm – Anforderungen an zeitgemäße und sachgerechte Bewertungsverfahren Dr. Ullrich Isermann (DLR, Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik Göttingen)
Wirkungen von Umgebungslärm – neuere Forschungsansätze Dr. Susanne Bartels (DLR, Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin Köln)
Interventionen gegen Umgebungslärm – planerische und ökonomische Betrachtungen Prof. Dr. Heike Köckler (Hochschule für Gesundheit Bochum, hsg)
Diskussion zum Forschungsansatz Moderation: Prof. Dr. Rainer Guski (Ruhr-Universität Bochum, RUB)