Auch dieses Jahr nutzten zwei Gruppen von Schülerinnen die Möglichkeit am Girls‘ Day das Institut für Materialphysik im Weltraum kennen zu lernen. Los ging es bei einer unserer Röntgenanlagen mit einem kleinen Versuch zur Diffusion in Flüssigkeiten. Wie die Schülerinnen schnell herausfanden verteilt sich Tinte in Wasser deutlich schneller als in Flüssigseife. Dabei spielen zum einen Strömungen eine Rolle, zum anderen läuft die Diffusion in der dickflüssigeren Seife langsamer ab. Die Diffusion in flüssigen Metallen kann man zwar nicht mit dem bloßen Auge dafür aber mit Röntgenbildern beobachten. Da Strömungen, die durch schwerkraftgetriebene Konvektion hervorgerufen werden, auch in Metallschmelzen die Messung der Diffusion stören werden ausgewählte Vergleichsexperimente in Schwerelosigkeit durchgeführt.
Elektrostatik ist das, was einem die Haare zu Berge stehen lässt, wenn man einen Luftballon daran reibt. Ein auf diese Art elektrisch aufgeladener Luftballon kann auch an der Wand „kleben“. Der gleiche Effekt wird beim Elektrostatischen Levitator dazu verwendet verschiedene flüssige Materialien schweben zu lassen. Dadurch können Oberflächenspannung und Viskosität von Metallen und Oxiden gemessen werden ohne dass es zu Reaktionen mit einem Tiegel kommt.
Bei der letzten Station ging es um die Forschung zu Latentwärmespeichern. Latente Wärme wird freigesetzt, wenn man bei Handwärmern das Plättchen im Inneren knickt. Dadurch kristallisiert die Flüssigkeit im Handwärmer und die Wärme, die man zuvor durchs Kochen zugefügt hatte wird wieder abgegeben. Wie man die deutlich höhere Energiedichte in Metallen nutzen kann um Wärme in Fahrzeugen zur Verfügung zu stellen wird aktuell am Institut erforscht.
Neben dem persönlichen Werdegang der Forschenden wurden nebenbei allerhand Themen vom Physikunterricht bis zum Leben auf der Raumstation diskutiert.