Was sagt man, wenn man sich auf Zeitreisen selbst trifft?

Mehr zum Thema

„Was muss ich sagen, wenn ich mir in einer verknoteten Zeitschleife selbst begegne? Einfach Hi! oder Verschwinde! oder Wie schaust denn du schon wieder aus!?“ Nun, da wir selbst öfter Zeitreisen in die Zukunft unternehmen, wussten wir natürlich schon lange, dass uns in ein paar Wochen bzw. aus heutiger Sicht vor ein paar Tagen diese Frage auf Twitter gestellt werden wird bzw. worden ist. Oder heißt es „gewürdet sein“? Egal. Jedenfalls konnten wir uns bestens vorbereiten und die folgende Antwort samt einiger Tipps überlegen …  

Los geht’s! Tauchen wir in Gedanken in die Welt der Zeitreisen ein! Popcorn dabei? Was zu trinken? Okay! Wir beginnen mit einigen grundsätzlichen Überlegungen, weil – wenn man nicht aufpasst – da schnell ein ziemliches Wirrwarr entstehen kann. Zunächst einmal sollten wir zwischen Zeitschleifen und Zeitreisen unterscheiden. Bei einer Zeitreise springt man – hops! – einfach in die Vergangenheit oder in die Zukunft und folgt von dort an linear, also gradlinig dem Zeitstrahl, nur eben in einer anderen Zeit. Im Unterschied dazu erlebt man in einer Zeitschleife exakt denselben Zeitabschnitt immer wieder und wieder. Nun kommt es uns zwar auch im normalen Leben manchmal so vor, als ob ein Tag wie der andere sei – aber das ist hier nicht gemeint. Im Unterschied dazu erlebt man in einer Zeitschleife exakt denselben Zeitabschnitt immer wieder und wieder. Nun kommt es … Okay, diese kleine Wiederholung soll genügen. Du siehst, was hier gemeint ist ;-) Der bekannteste Kinofilm zu diesem Zeitschleifen-Thema ist wohl „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Darin wacht ein bekannter TV-Wettermann jeden Morgen am selben Tag auf. Was im Unterschied dazu Zeitreisen betrifft, ist und bleibt „Zurück in die Zukunft“ sicher unübertroffen. Selbst in 50 Jahren – so viel dürfen wir von einer unserer letzten Zeitreisen in die Zukunft verraten – wird das noch als Kult gelten und immer wieder im Fernsehen wiederholt (wobei Fernsehprogramme mit ihren dauernden Wiederholungen ja ohnehin was von ‘ner Zeitschleife haben). Es gibt natürlich auch viele andere Bücher und Filme zu all diesen Themen wie etwa den Klassiker „Die Zeitmaschine“ von H.G. Wells. Aber es geht hier ja nicht um Buch- oder Filmtipps, sondern eben um Zeitreisetipps – zu denen wir weiter unten auch noch kommen (wenn wir uns nicht vorher im Zeitkuddelmuddel völlig verzetteln).

Filmplakat zu „Die Zeitmaschine“ – einem Film nach dem Roman von H.G. Wells - Quelle: Wikipedia
Filmplakat zu „Die Zeitmaschine“ – einem Film nach dem Roman von H.G. Wells - Quelle: Wikipedia

Astronauten sind Zeitreisende

Was? Schon das ganze Popcorn aufgefuttert? Na gut, hol dir neues. Bring uns aber auch was mit! Wir warten so lange …

Wieder zurück? Okay, weiter geht’s! Wichtige Ansage für alles, was folgt: Ob Zeitreisen wirklich möglich sind, darüber streiten sich die Gelehrten. Mit einer Ausnahme: Eine Zeitreise in die nahegelegene Zukunft ist physikalisch möglich und findet sogar ganz „mini-mäßig“ tagtäglich statt. Denn wenn Astronauten in einem Raumschiff oder in der Raumstation die Erde umkreisen, verläuft die Zeit an Bord wegen der hohen Geschwindigkeit langsamer als auf der Erde. Beim üblichen Tempo von ca. 27.500 Kilometern pro Stunde, mit dem Raumfahrer in wenigen hundert Kilometern Höhe um unseren Planeten flitzen, macht das zwar nur einen ganz geringen Unterschied zur irdischen Zeit aus. Aber es ist messbar. Das alles hat schon Albert Einstein herausgefunden – lange bevor es Raumschiffe gab! 

Nur nebenbei: Auch die Bahnhöhe eines Raumschiffs oder der ISS spielt dabei eine Rolle. Denn nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Entfernung zu einer Masse (hier der Erde) wirkt sich auf die Zeit aus: Je näher dran, desto langsamer vergeht die Zeit – im Tal beispielsweise langsamer als auf einem Berg. Uhren-Experimente haben das vielfach bestätigt. Wer noch mitliest und -denkt, wird bemerken: Bei Raumflügen befinden sich diese beiden Faktoren – Geschwindigkeit und Entfernung zur Erde – in einem Wettstreit: Das hohe Tempo verlangsamt die Zeit, die Entfernung zur Erde lässt sie schneller vergehen. In der erdnahen Umlaufbahn dominiert aber insgesamt gesehen der Geschwindigkeits-Effekt und die Bordzeit vergeht langsamer; bei Navigationssatelliten in ca. 20.000 Kilometern Höhe überwiegt der Entfernungs-Effekt und die Zeit vergeht schneller, was bei Satellitensystemen wie GPS permanent berücksichtigt wird, da das Navi im Auto sonst völlig falsche Angaben machen würde.

Die Internationale Raumstation – in gewisser Weise auch eine Zeitmaschine. Bild: NASA
Die Internationale Raumstation – in gewisser Weise auch eine Zeitmaschine. Bild: NASA

Warum die Zeit bei hoher Geschwindigkeit im Vergleich zu einem ruhenden System – also zum Beispiel einem Menschen auf dem Boden – langsamer verläuft, haben wir hier ausführlich und wie immer leicht verständlich erklärt. Jedenfalls: Wenn eine Crew nach vielen Monaten zur Erde zurückkehrt, wo die Zeit schneller vergangen ist, landet sie quasi um den Bruchteil einer Sekunde in der Zukunft! Würde man sich noch schneller fortbewegen, würde die Bordzeit noch langsamer verlaufen. Im theoretischen Extremfall wären im Raumschiff vielleicht 2 Monate, auf der Erde aber 2 Jahre oder 2 Jahrhunderte vergangen. Hier übrigens ein kurzes Video zu dem ganzen Thema – auch mit einem bekannten TV-Wettermann (ist aber nicht der aus dem Murmeltier-Film). Jetzt gib uns auch mal was von dem Popcorn ab! Hmmm … lecker! 

Überlichtschnell in die Vergangenheit

Komplizierter als diese Reisen in die Zukunft sind Reisen in die Vergangenheit – wenn sie überhaupt möglich sind. Die einfachste Art, sich das vorzustellen, ist folgende: Ein Raumschiff fliegt schnell, die Zeit vergeht langsamer. Es fliegt noch schneller, die Zeit vergeht noch viel langsamer. Je mehr sich das Raumschiff der Lichtgeschwindigkeit nähert, umso langsamer vergeht die Zeit an Bord. Hätte es schließlich Lichtgeschwindigkeit erreicht, würde die Zeit an Bord überhaupt nicht mehr vergehen, sondern stehenbleiben. Und wenn es noch schneller als Lichtgeschwindigkeit fliegen würde, würde die Zeit rückwärts laufen. Stopp! Schneller als Licht? Das geht doch gar nicht – werden jetzt einige sagen. Stimmt. Es sei denn, man findet eine Abkürzung. Dazu krümmen wir einfach den Raum – also einen Teil des Universums – so stark, dass unser Weg zum Ziel verkürzt wird. Dann würden wir beispielsweise für den Weg zu einem 10 Lichtjahre entfernten Stern – den wir zusammen mit dem ganzen Raum dazwischen einfach zu uns hinbiegen – vielleicht nur 10 Minuten benötigen. Und wenn man für eine Distanz von 10 Lichtjahren (alles nur Beispielzahlen, um es deutlich zu machen) nur 10 Minuten braucht – na dann ist man rechnerisch mit Überlichtgeschwindigkeit unterwegs und die Bordzeit läuft rückwärts. Kapiert? Das Raumschiff selbst fliegt gar nicht überlichtschnell – aber durch den Trick mit der Raumkrümmung läuft es dann doch darauf hinaus. Damit die Zeitreisenden nicht auf einem anderen Stern, sondern auf der Erde landen, machen sie halt gleich wieder kehrt und fliegen zurück – auf die 10 Minuten kommt’s dann auch nicht mehr an …

Doch wie kann der Raum gekrümmt werden? Auch das wissen wir dank Albert Einstein: Der Raum (strenggenommen die sogenannte „Raumzeit“) wird durch Masse gekrümmt. Das ist so, als ob eine Matratze, auf die eine schwere Kugel gelegt wird, dadurch eine Delle bekommt und verformt wird. So sorgt zum Beispiel unsere Sonne für eine Verformung des Raumes um sie herum. Wenn man sich jetzt statt der Sonne einen ganzen Sternenhaufen oder noch besser ein Schwarzes Loch mit hundert oder tausend Mal mehr Masse auf einem kleinen Fleck konzentriert vorstellt, so würde es den Raum um sich herum noch viel stärker krümmen. Dass es nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Realität zu Raumkrümmungen kommt, zeigt der sogenannte Gravitationslinseneffekt: Dabei sorgt die Masse eines Sternenhaufens dafür, dass die Lichtstrahlen von Galaxien, die noch viel weiter dahinter liegen, auf dem Weg zu uns abgelenkt werden und einen Bogen machen – eben weil die Lichtstrahlen der Krümmung des Raumes um den Sternenhaufen herum folgen. Ob man aber Raumkrümmungen für eine Abkürzung nutzen und somit überlichtschnell in die Vergangenheit reisen kann – das ist pure Spekulation und im Moment eher Science Fiction. Theoretisch ist es jedenfalls nicht völlig ausgeschlossen.

Hier sehen wir das kurvenförmig verzerrte Licht weit entfernter Galaxien. Es wird auf dem Weg zu uns durch näher gelegene Sternenhaufen abgelenkt. Dieser sogenannte Gravitationslinsen-Effekt zeigt also die Krümmung des Raumes durch große Massekonzentrationen. Bild: NASA, ESA, Hubble
Hier sehen wir das kurvenförmig verzerrte Licht weit entfernter Galaxien. Es wird auf dem Weg zu uns durch näher gelegene Sternenhaufen abgelenkt. Dieser sogenannte Gravitationslinsen-Effekt zeigt also die Krümmung des Raumes durch große Massekonzentrationen. Bild: NASA, ESA, Hubble

Die Verbindung zwischen zwei eigentlich weit entfernten Orten im Universum, die sich durch eine starke Raumkrümmung ganz nah kommen, nennt man übrigens Wurmloch. Kann man sich ganz gut vorstellen: Da würde sich ein Raumschiff durch die „Abkürzung“ bewegen wie ein Wurm durch einen Apfel. Statt den langen Weg außen herum zu nehmen, frisst sich der Wurm auf kurzem Weg einfach quer durch den Apfel hindurch. Praktisch als ob du durch einen Tunnel fährst statt den langen Weg über den Berg rauf und auf der anderen Seite wieder runter. Apropos Tunnel: Auch der sogenannte Tunnel-Effekt hat mit diesem Wurmloch-Kram zu tun – allerdings nur ganz im Kleinen. Dabei wandern Teilchen, die eigentlich gar nicht durch eine Mini-Tunnelröhre passen, plötzlich doch durch – oder vielmehr: Sie tauchen plötzlich auf der anderen Seite des Mini-Tunnels auf, obwohl sie nie durch den Tunnel gewandert sind. Und es kommt noch besser: Sie tauchen am Ende des Tunnels auf, bevor sie in den Eingang reingegangen sind.

Okay, das war alles wirklich sehr stark vereinfacht und ganz pingelige Physiker werden bei einigen Erklärungen sicher den Kopf schütteln. Aber so versteht man diese komplizierten Dinge wenigstens halbwegs. Wer’s genauer wissen will: einfach nach der Schule Physik studieren und dann in der Zeit zurückreisen, nochmal den Text hier lesen und auch den Kopf schütteln!

Tipps für Zeitreisende!

Jetzt aber Schluss mit all der Theorie und auf zu den Tipps, nach denen ja eigentlich gefragt wurde – wir verplappern uns hier schon wieder völlig. 
In einer geschlossenen Zeitschleife wie im Murmeltier-Film trifft man sich ja gar nicht selbst. Man erlebt nur eben ständig denselben Tag oder dieselbe Woche oder eine andere Zeitspanne, die sich ewig wiederholt. Das Ganze ist also ein geschlossenes System, in dem man selbst nur ein einziges Mal vorkommt.

Bei Zeitreisen ist die Sache anders. Dabei hängt viel davon ab, in welche Richtung man reist. Triffst du auf einer Reise in die Vergangenheit dein früheres Ich, ist nach allgemeiner Lehrmeinung Vorsicht geboten: Du könntest dein jüngeres Selbst in einer Art und Weise beeinflussen, die das gesamte weitere Leben verändert – das von dir und vielleicht auch von vielen anderen Menschen. Deshalb hört man immer wieder die Warnung, dass man sich bei solchen Ausflügen in die Vergangenheit keinesfalls selbst begegnen darf. Andererseits: Was spräche dagegen, wenn du deinem jüngeren Ich die richtigen Lottozahlen der damals noch bevorstehenden, aus heutiger Sicht lange zurückliegenden Ziehungen auf einem Zettel zustecken würdest? Du kannst ja einen Direktkontakt mit dir selbst vermeiden, um keine Verwirrung auszulösen: Leg den Zettel einfach heimlich mit der Aufforderung, diese Zahlen zu tippen, irgendwo hin, wo dein junges Selbst ihn garantiert findet. Was drei Verhaltensregeln zur Folge hat: Vor jeder Zeitreise in die Vergangenheit immer die Lottozahlen der Tage nach dem Zieldatum notieren und den Zettel mitnehmen! Zweitens: Blickkontakt mit sich selbst vermeiden! Drittens: Wenn du – jetzt meinen wir dein junges Ich – plötzlich und wie aus dem Nichts einen solchen Zettel mit Lottozahlen findest, unbedingt tippen!

Gewaltfreie Version des Großvater-Paradoxons

Für alle, die sich auskennen: Ja, jetzt kommt endlich das Großvater-Paradoxon! Für alle, die sich nicht so gut auskennen: Jetzt kommt das sogenannte Großvater-Paradoxon! Auch bei Zeitreisen – ganz wie im echten Leben – gilt, dass Verwandtschaftstreffen ziemlich doof sein können. Muss nicht so sein, kann aber. Dabei reden wir nicht von langweiligen Kaffeekränzchen bei Onkel und Tante, wo man als Kind immer ewig lang still am Tisch sitzen musste, bis endlich alle aufgegessen hatten. Sondern von höchst riskanten Begegnungen mit den eigenen Vorfahren. Stell dir vor, du triffst in der Vergangenheit deinen Großvater und … na ja, sagen wir mal du … äh … bringst ihn versehentlich … Ach nein, diese offizielle Version der Geschichte ist zu brutal. Wir wählen mal die gewaltfreie Variante: Du überzeugst deinen Großvater irgendwie, dass er keine Familie gründen und keine Kinder in die Welt setzen soll, sodass er nie deine Großmutter kennenlernt und auch dein Vater nie geboren wird. Und da dein Vater nie existieren wird bzw. existiert hat, wirst du natürlich auch nie geboren. Wenn du aber nie geboren wirst, kannst du auch nicht in der Zeit zurückreisen und deinen Großvater tö… äh … überreden, nie Kinder zu zeugen. Dein Vater und du – ihr würdet also doch geboren und du könntest also doch in der Zeit zurückreisen und deinen Großvater … Du siehst: Das ist ein Widerspruch in sich, ein Paradoxon. Kurz und gut – unser Zeitreise-Tipp Nummer 4 lautet: Mach einen weiten Bogen um deine Verwandtschaft!

Jetzt zu Verhaltenstipps auf Reisen in die Zukunft: Eigentlich ist das ganz easy. Denn schließlich kannst du hier keinen Schaden anrichten, der anschließend das ganze weitere Geschehen einschließlich deiner eigenen Person durcheinanderbringt. Sollte man meinen. Aber natürlich würdest du in einem Gespräch mit deinem künftigen Ich eine Menge über dein weiteres Leben erfahren. Das können angenehme und sogar nützliche Infos sein – gut! Aber natürlich auch unangenehme Sachen, die einem auf lange Zeit so richtig die Laune vermiesen – gar nicht gut! Daher unser Tipp Nummer 5: Schau dir erst mal aus der Distanz an, was aus dir geworden ist. Und gleich Tipp Nummer 6 hinterher: Mach deinem zukünftigen Ich im Falle eines Gesprächs gleich zu Beginn klar, dass du keine schlechten Nachrichten hören willst – es sei denn, die Information kann dich vor Fehlern, Irrtümern oder gar Unfällen usw. bewahren. Tipp Nummer 7 – diesmal an dein künftiges Ich in der späteren Zeitschiene gerichtet: Wenn plötzlich dein jüngeres Ich aus der Vergangenheit auftaucht und du ihm vorher mal die richtigen Lottozahlen verraten hast – fordere deinen Anteil!

Skizze zum Gedanken-Experiment „Schrödingers Katze“. Bild: Wikipedia/Dhatfield
Skizze zum Gedanken-Experiment „Schrödingers Katze“. Bild: Wikipedia/Dhatfield

Damit wären wir eigentlich durch. Einen Nachtrag haben wir allerdings noch. Er betrifft – ihr habt’s erraten – Schrödingers Katze. Es wird oft gesagt, Reisen in die Vergangenheit seien gar nicht möglich, weil dadurch (wie beim Großvater-Paradoxon) Abläufe geändert werden könnten, was schlimmstenfalls zu unauflösbaren Widersprüchen führt. Was aber, wenn diese verschiedenen Zeitschienen parallel zueinander verlaufen würden, wenn es nicht nur eine Welt, sondern viele Welten – also viele parallele Wirklichkeiten – gäbe? Jede mit einer eigenen Zeitachse, alle also nebeneinander völlig widerspruchsfrei. In einer dieser parallelen Welten bist du vielleicht Professor geworden, in einer anderen Astronaut, in einer dritten Koch. Klingt absurd, zugegeben. Aber die Quantentheorie würde das vielleicht erlauben.

Das berühmteste Gedanken-Experiment dazu heißt Schrödingers Katze. Kurz gesagt geht es dabei um Folgendes – und für alle Tierfreunde vorweg: Es ist nur ein blödes  Beispiel, das sich der Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger (Bild) vor vielen Jahren ausgedacht hat und zu dem uns (anders als beim Großvater-Paradoxon) auch keine harmlosere Version eingefallen ist. Oder anders formuliert: Für dieses Gedanken-Experiment mussten keine Tiere sterben! Also: Da sitzt eine Katze in einer Kiste, in der ein Mechanismus mit tödlichem Gift enthalten ist. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird das Gift durch den Mechanismus, bei dem der Zerfall von Atomen eine Rolle spielt, freigesetzt. Vielleicht aber auch nicht. Kann sein, kann nicht sein. Und Achtung – jetzt kommt der entscheidende Punkt in der Geschichte von Schrödingers Katze! Solange man die Kiste nicht öffnet und nachsieht, ist die Katze beides: zugleich lebendig und zugleich tot. Wohlgemerkt: Es ist nicht so, dass man nicht weiß, ob sie das eine oder das andere ist, weil man es nicht sehen kann – sondern beide Zustände existieren wirklich zugleich! Danach gäbe es also hier zwei parallele Wirklichkeiten. Schrödinger glaubte das wohl nicht wirklich. Doch er hat mit seiner Katze anderen Wissenschaftlern einen Floh ins Ohr gesetzt und sie auf die Idee gebracht: Vielleicht – so lauten diese anderen Theorien wie die sogenannte Viele-Welten-Interpretation – gibt es nicht nur in diesem Gedanken-Experiment, sondern eben auch in Wirklichkeit mehrere parallele Wirklichkeiten. Dann wären viele Widersprüche bei Zeitreisen mit einem Schlag ausgeräumt und du könntest dir selbst fröhlich „Hi!“ zurufen und im Selbstgespräch über die gute alte Zeit plaudern – kommt halt nur drauf an über welche von den vielen parallelen Zeitsträngen ;-) Damit sind wir fast schon beim Thema „Paralleluniversum“ angekommen. Aber das ist dann doch nochmal ‘ne ganz andere Geschichte und das Popcorn ist ja auch schon wieder leer – zumindest in dem Universum, in dem dieser Text geschrieben wurde …      

Wenn du auch eine Frage hast: Schick sie uns über: next@dlr.de. Wir schreiben auf jeden Fall zurück - und besonders interessante Fragen beantworten wir hier auch öffentlich.