Vor 50 Jahren betraten erstmals zwei Menschen den Mond. Das Bild zeigt Buzz Aldrin, aufgenommen von seinem Kollegen Neil Armstrong. Rechts im Hintergrund die Mondlandefähre. Bild: NASA
 

Die ersten Menschen auf dem Mond

Vor 50 Jahren betraten erstmals zwei Menschen den Mond. Das Bild zeigt Buzz Aldrin, aufgenommen von seinem Kollegen Neil Armstrong. Rechts im Hintergrund die Mondlandefähre. Bild: NASA
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Am 20. Juli 1969 landeten erstmals zwei Menschen auf dem Mond: Neil Armstrong und Buzz Aldrin. In diesem Jahr ist das genau 50 Jahre her. Nach dieser Mission, die Apollo 11 hieß, haben noch zehn weitere Raumfahrer den Mond betreten. Auf unseren Sonderseiten kannst du eine Zeitreise unternehmen: Wir sehen den Astronauten bei ihren Ausflügen auf die Oberfläche zu und erkunden den Mond, unseren geheimnisvollen kosmischen Begleiter. Wie ist er überhaupt entstanden? Warum hat er diese dunklen Flecken, die man manchmal als das Gesicht vom „Mann im Mond“ bezeichnet? Und was haben die Apollo-Astronauten damals dort oben untersucht und herausgefunden? Viel Spaß bei unserem Ausflug! Der Countdown läuft …

Hier klettert Buzz Aldrin, der zweite Mann auf dem Mond, die Leiter der Landefähre herunter. Neil Armstrong war vorher schon ausgestiegen und hat ihn fotografiert. Bild: NASA
Hier klettert Buzz Aldrin, der zweite Mann auf dem Mond, die Leiter der Landefähre herunter. Neil Armstrong war vorher schon ausgestiegen und hat ihn fotografiert. Bild: NASA

Ein Mann klettert eine Leiter herunter – und Millionen Menschen schauen gebannt am Fernseher zu! Eigentlich ist es ja nichts Besonderes, wenn jemand von einer Leiter steigt. In diesem Fall war es anders: Die Leiter stand nicht auf der Erde, sondern auf dem Mond. Der Mann hieß Neil Armstrong. Einige Stunden vorher war er mit seinem Kollegen Buzz Aldrin in einem kleinen Raumschiff auf der Mondoberfläche gelandet. Fast wäre das schiefgegangen! In letzter Minute erkennt Neil, dass die Mondlandefähre auf einen Krater zusteuert, der mit vielen Felsbrocken übersät ist. Neil schaltet die automatische Steuerung aus und lenkt die Fähre auf eine freie Fläche. Jetzt ist er aus der Landefähre ausgestiegen, steht unten auf der Leiter, geht hinunter auf den staubigen Mondboden. „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Sprung für die Menschheit“, sagt er auf Englisch. Anschließend folgt ihm Buzz Aldrin. Zusammen verbringen sie etwa zweieinhalb Stunden draußen – durch ihre Raumanzüge geschützt. Wie bei Tauchern ist darin auch Atemluft, denn auf dem Mond gibt es keine Atmosphäre, keine Luft.

Nach ihrer Rückkehr werden die drei „Mondfahrer“ begeistert empfangen. Bild: NASA
Nach ihrer Rückkehr werden die drei „Mondfahrer“ begeistert empfangen. Bild: NASA

Neil und Buzz stellen eine Reihe von Instrumenten auf, sammeln Mondgestein ein und kehren damit schließlich in der kleinen Mondfähre wieder zu dem größeren Raumschiff zurück, das hoch über ihnen in einer Umlaufbahn um den Mond kreist. Darin wartet Michael Collins auf seine beiden Kollegen. Die Mondfähre dockt wieder ans Raumschiff an – und dann fliegen die drei zurück zur Erde. Wie beim Hinflug dauert das etwa drei Tage. Die Kapsel landet an Fallschirmen im Wasser – genauer im Pazifik in der Nähe von Hawaii. Ein Hubschrauber bringt die Mondfahrer zu einem Flugzeugträger. Auf dem Schiff werden Neil, Buzz und Michael in einen Container gesperrt. Warum? Weil man nicht sicher ist, ob es auf dem Mond gefährliche Bakterien gibt. Die Astronauten müssen mehrere Tage isoliert von der Außenwelt beobachtet werden. Erst als klar ist, dass sie keine Krankheitskeime mitgebracht haben, dürfen sie wieder raus. Später werden sie begeistert gefeiert – auch mit einer großen Konfettiparade in New York.

Das Apollo-Programm

Das Foto zeigt das „Mond-Auto“, mit dem die Astronauten bei den letzten drei Mond-Missionen weitere Strecken zurückgelegt haben. Bild: NASA
Das Foto zeigt das „Mond-Auto“, mit dem die Astronauten bei den letzten drei Mond-Missionen weitere Strecken zurückgelegt haben. Bild: NASA

Natürlich fliegt man nicht einfach mal so zum Mond. Dafür waren jahrelange Vorbereitungen nötig. Eine riesige Rakete – sie wurde Saturn V genannt – musste konstruiert und gebaut werden. Auch das Raumschiff und die Mondlandefähre wurden von Technikern entwickelt und danach ausgiebig erprobt. Dazu gehörten auch erste Testflüge: Zunächst flogen Astronauten damit nur um die Erde herum. Später sind Raumfahrer tatsächlich zum Mond geflogen – aber ohne Landung. Neil und Buzz und auch Michael trainierten in der Zwischenzeit für ihre Mond-Mission. Und nachdem bei ihrem Flug alles geklappt hatte, folgten dann noch weitere Mondlandungen. Bei den letzten drei Landungen war sogar ein kleines „Mond-Auto“ an Bord, das auf der Oberfläche entfaltet wurde und mit dem die Astronauten weite Strecken zu besonders interessanten Felsen zurücklegen konnten. Die letzte Mission hieß Apollo 17 – und die beiden Astronauten, die dabei auf dem Mond waren, hießen Gene Cernan und Harrison Schmitt. Das war 1972, also drei Jahre nach der ersten Mondlandung – und damit war Schluss: Gene und Harrison waren bis heute die letzten beiden Menschen, die den Mond betreten haben.

Mondgestein als Beweisstück

Mondgestein unter einem speziellen Mikroskop. Die Farben zeigen Wissenschaftlern die verschiedenen Gesteinsarten an. Bild: NASA
Mondgestein unter einem speziellen Mikroskop. Die Farben zeigen Wissenschaftlern die verschiedenen Gesteinsarten an. Bild: NASA

Was haben die Astronauten auf dem Mond gemacht? Vor allem haben sie Mondgestein eingesammelt und zur Erde zurückgebracht: insgesamt mehr als 300 Kilogramm. Die Steine wurden untersucht, und dabei hat man etwas ganz Erstaunliches herausgefunden: Sie sind dem Gestein auf der Erde ziemlich ähnlich. Dafür gibt es nur eine Erklärung: Der Mond muss einmal ein Teil der Erde gewesen sein! Heute nimmt man an, dass er folgendermaßen entstanden ist: Als die Erde vor etwa 4,5 Milliarden Jahren gerade erst entstanden war, knallte ein anderer Himmelskörper – ein Planet, der ungefähr halb so groß war – in die Erde hinein. Bei dem Einschlag wurden gewaltige Mengen an Material aus der Erde ins All geschleudert. Die gigantische Wolke aus Staub und Trümmern formte zunächst einen großen Ring um unseren Planeten. Allmählich zogen sich die Trümmerteile gegenseitig an, bildeten immer größere Klumpen, die sich wiederum anzogen – und schließlich den Mond formten. Das Mondgestein, das die Apollo-Astronauten mitbrachten, ist ein wichtiges „Beweisstück“ für diese Theorie.

Mondbeben-Messgeräte und andere Instrumente

Außerdem haben die Astronauten eine ganze Reihe von Geräten auf dem Mond aufgestellt, die auch Jahre danach noch gearbeitet haben. Dazu gehörten Seismometer, also Erdbeben-Messgeräte, die auf dem Mond natürlich keine Erdbeben, sondern eben „Mondbeben“ gemessen haben. Wenn dann irgendwo ein Meteorit auf dem Mond eingeschlagen ist, wanderte die Erschütterung durch den Mond – so wie Wellen auf einem See, wenn man einen Stein hineinwirft – und wurde von den Geräten aufgezeichnet. An der Stärke der Signale, die dann zur Erde gefunkt wurden, konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erkennen, wie der Mond im Inneren zusammengesetzt ist. Denn festes Gestein lässt die Mondbeben-Wellen anders „wandern“ als zum Beispiel lockerer Sandboden. Andere Geräte funktionierten wie Spiegel. Dann schickte man von der Erde aus Laserstrahlen dorthin und die Spiegel warfen das Licht zur Erde zurück. Und da man genau weiß, wie schnell das Licht im All mit der sogenannten „Lichtgeschwindigkeit“ unterwegs ist, konnte man exakt ausrechnen, wie weit der Mond von der Erde entfernt ist. Seine Entfernung schwankt übrigens zwischen 356.000 und 405.000 Kilometern. Es gab auch noch kleine „Segel“, die den Sonnenwind aufgefangen haben – eine Strahlung, die von der Sonne ausgeht und die man vom Erdboden aus nicht messen kann, weil uns das Magnetfeld der Erde davor schützt.

So, das soll erst einmal zum Einstieg genügen. Wenn du mehr über die Apollo-Missionen und über den Mond erfahren willst: Auf unseren Sonderseiten findest du viele spannende Infos und auch Bilder und Videos. Klick dich durch!