Was haben Kondensstreifen mit dem Klima zu tun?

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Kondensstreifen sind künstliche Wolken. Sie entstehen, wenn die Luft in etwa 10 Kilometer Höhe – der typischen Reiseflughöhe von Flugzeugen – kälter als minus 40 Grad Celsius ist. Bei diesen niedrigen Temperaturen kann die kalte Luft nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen: Der Wasserdampf, der aus Triebwerken austritt, wird dann von der Luft nicht mehr gespeichert und kondensiert zu kleinen Wassertröpfchen – die eben diese Wolken bilden.

Mit Forschungsflugzeugen, die andere Verkehrsflugzeuge verfolgen, werden Kondensstreifen untersucht. Bild: DLR
Mit Forschungsflugzeugen, die andere Verkehrsflugzeuge verfolgen, werden Kondensstreifen untersucht. Bild: DLR

So überziehen an manchen Tagen viele Kondensstreifen den Himmel. Sie bilden sogenannte Zirrus-Wolken, die sich teils nur sehr langsam auflösen. Das aber könnte dazu führen, dass der Treibhauseffekt und damit die Erwärmung des Klimas verstärkt werden: Die dünnen Wolken lassen zwar das wärmende Sonnenlicht hindurch, halten aber die Wärme – eben wie das Dach eines Treibhauses – gefangen.

Doch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich da noch nicht ganz sicher: Denn andererseits führen viele Wolken dazu, dass die Erde insgesamt „heller“ wird. Und helle Flächen reflektieren – wie ein Spiegel – die Sonneneinstrahlung natürlich besser als dunkle Flächen. Also wäre es auch möglich, dass die künstlichen Wolken das Gegenteil bewirken und zu einer Abschwächung der Erwärmung beitragen. Umso wichtiger ist es, dass dieses Problem weiter untersucht wird.

Die Folgen des Luftverkehrs für das Klima sind daher einer der großen Schwerpunkte des DLR-Instituts für Physik der Atmosphäre.