Am Dienstag, den 02.07.2019 hat das Institut für Optische Sensorsysteme mit einer speziellen Version des „Modular Aerial Camera System“ (MACS) weite Teile der Waldbrände bei Lübtheen in Mecklenburg Vorpommern kartiert. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) wurden den Einsatzkräften zeitnah aktuelle Lagebildkarten der betroffenen Regionen zur Verfügung gestellt. Diese zeigen die Ausdehnung und exakte Lage der Feuer zum Aufnahmezeitpunkt (17 Uhr).
Mit einem Forschungsflugzeug der Freien Universität Berlin wurden die Waldbrände bei Lübtheen zwischen 16:50 Uhr und 17:20 Uhr mehrfach überflogen. Dabei wurden mit MACS hochauflösende Luftbilder und Thermalbilder erstellt. Diese zeigen das Geschehen aus der Luft mit einer Bodenauflösung von 30cm pro Pixel im visuellen Spektrum und 1m im thermalen Spektrum. Innerhalb von 30 Minuten konnten 30km² kartiert werden. Gegen 18 Uhr landete das Flugzeug auf dem Flughafen Schönhagen und gegen 21 Uhr wurden die Lagebildkarten an die Einsatzkräfte in Mecklenburg Vorpommern übermittelt.
Diese und weitere Datensätze können beim ZKI heruntergeladen werden: www.zki.dlr.de
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Visualisierung des Thermal-Mosaiks als Überlagerung im Geoinformationssystem
Durch ein patentiertes Verfahren des DLR können die Luftbildaufnahmen und Thermalbilder in Echtzeit lagerichtig in eine digitale Karte projiziert werden. Die daraus resultierenden Bildmosaike können den Einsatzkräften schnell zur Verfügung gestellt werden und direkt in bestehenden Geoinformationssystemen genutzt werden. Die Temperaturinformation der Thermalbilder erlaubt die Erkennung von Feuern unter Baumkronen und Rauchwolken sowie die Bewertung der Intensität der Brände.
Thermogramm mit Temperaturskala mehrerer Waldbrände
Forschungsflugzeug der FU-Berlin (links) und Ausblick auf betroffenes Waldgebiet bei Lübtheen (rechts)
Kartenmosaik in Echtfarben (oben) und Thermalinfrarot (unten) vom 02.07.2019