Zwei der 26 PLATO-Kameras haben besondere Eigenschaften. Ein Merkmal ist die Taktrate, mit der sie Aufnahmen machen. Die ist nämlich deutlich höher als bei den anderen - daher auch die Bezeichnung Fast Camera - und dienen der Feinausrichtung des Satelliten. Ein anderes Merkmal ist, dass diese beiden Kameras mit Filtern ausgestattet sind. Eigentlich macht PLATO ja photometrische Messsungen, was bedeutet, dass alle Photonen gesammelt werden, egal welche Wellenlänge sie haben. Die beiden Fast Cameras jedoch haben Filter, die nur Photonen aus dem roten bzw. blauen Wellenlängen durchlassen. Mit diesen beiden Kameras kann man Transitereignisse, Bedeckungen und Phasenkurven in diesen beiden Wellenlängenbereichen beobachten. Aus den Unterschieden leiten sich Eigenschaften der Atmosphäre und der Oberfläche des Planeten. Je nach der Art der Atmosphäre wird das rote oder blaue Licht vom Stern nämlich unterschiedlich absorbiert oder gestreut.
J. L. Grenfell und Kollegen haben untersucht, welche Unterschiede zwischen den blauen und roten Messdaten man bei bestehendem Rauschen - sei es vom Stern selber oder vom Instrument - man noch nachweisen könnteund welche Informationen man daraus gewinnen kann. Die Fachzeitschrift Experimental Astronomy hat den Artikel jetzt zur Veröffentlichung angenommen: Atmospheric Characterization via Broadband Color Filters on the PLAnetary Transits and Oscillations of stars (PLATO) Mission
Der Helligkeitskontrast zwischen Stern und Planet in verschiedenen Bedeckungsphasen und in verschiedenen Farben - eine Messung, wie sie mit PLATO möglich wäre. Angenommen wurde ein Ultra-heißer Jupiter-Planet in 32 Lichtjahren Entfernung.
Figur 3 aus Grenfell et al 2020, Experimental Astronomy, DOI: 10.1007/s10686-020-09660-1