Nach mehr als zehn Jahren Flug und insgesamt 4 swing-by Manövern an Erde und Mars wird dann 2014 der Komet 67 P/Churyumov-Gerasimenko erreicht. Nachdem die mit Hilfe der Bordinstrumente ein geeigneter Landeplatz identifiziert ist, wird das Landegerät Philae bei einem Sonnenabstand von etwa 3 Astronomischen Einheiten abgetrennt und weich auf dem Kometen aufsetzen.
Beide Module begleiten den Schweifstern auf seinem mehrmonatigen Weg zu dessen sonnennächsten Punkt. Die Messgeräte werden dabei genau verfolgen können, wie der zunächst kalte und inaktive Brocken aus Staub und Eis durch die die zunehmende Aufheizung „erwacht“.
Den Namen erhielt die ESA-Mission von der ägyptischen Stadt Rashid (Rosetta), in der Archäologen 1799 einen dreisprachig beschrifteten Stein fanden, der es zusammen mit den Inschriften eines Obelisken aus der Stadt Philae ermöglichte, die bis dahin rätselhafte Hieroglyphenschrift zu entziffern. Ähnlich erhellende Einsichten erwarten die Wissenschaftler von der gründlichen Erforschung eines Kometen. Im Gegensatz zu Planeten, Monden und Asteroiden haben sich Kometen seit der Entstehung des Planetensystems in dessen äußeren kalten Regionen aufgehalten und sich dadurch nur wenig verändert. Sie enthalten gewissermaßen noch die Urmaterie.
Rosetta mit den 11 wissenschaftlichen Instrumenten auf der Sonde und den 10 Experimenten auf dem Landemodul hat folgende Messaufgaben:
Aus den gewonnen Daten sollen dann mit Hilfe von Modellen Rückschlüsse auf die Entwicklung des Sonnensystems und möglicherweise auch auf die Entstehung des Lebens gezogen werden.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist sowohl am Lander Philae als auch an mehreren Instrumenten maßgeblich beteiligt.
Mitarbeiter der Abteilung „Asteroiden und Kometen“ tragen die Verantwortung für die Experimente ROLIS, MUPUS, SESAME und sind bei weiteren 4 Experimenten wissenschaftlich beteiligt.