Bisher (Stand November 2018) wurden in unserem Sonnensystem 789069 Asteroiden und 4026 Kometen entdeckt. Die Geschwindigkeit, mit der neue Objekte entdeckt werden, steigt stetig an. Verantwortlich hierfür sind immer leistungsstärkere Teleskope und immer bessere Auswertungsmethoden für die enormen Datenmengen, welche von den Teleskopen geliefert werden. Neben der Entdeckungsarbeit, die von vollautomatisierten Teleskopen in großangelegten Suchkampagnen durchgeführt wird, können aus kontinuierlichen Beobachtungen bereits bekannter Asteroiden und Kometen wichtige Informationen über deren dynamischen und physikalischen Eigenschaften wie Größe, Rotationseigenschaften, Form und Beschaffenheit des Oberflächenmaterials gewonnen werden. Weiterhin ist die Fernerkundung von Asteroiden und Kometen mit Teleskopen für den Erfolg von Raumfahrtmissionen wie Rosetta oder Hayabusa2 von großer Wichtigkeit. Zum einen tragen die Beobachtungen dazu bei, während der Planungsphase der Mission, Ziele zu identifizieren und charakterisieren, zum anderen helfen sie, Daten, welche von laufenden Missionen geliefert werden zu komplettieren und interpretieren.
Für diese Aufgaben stehen der Abteilung Asteroiden und Kometen derzeit eine Beobachtungsstation auf Calar Alto, Spanien und eine weitere in Sutherland, Südafrika zur Verfügung. Beide Teleskope werden überwiegend für Langzeitbeobachtungsprogramme zur Bestimmung der Rotationseigenschaften von Asteroiden genutzt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Jupiter Trojaner-asteroiden, welche sich auf der Umlaufbahn von Jupiter befinden und zu denen die Raumsonde LUCY der NASA 2021 aufbricht. Außerdem werden Beobachtungen von Kometen zur Bestimmung der Stärke deren Aktivität in Abhängigkeit ihrer Entfernung zur Sonne durchgeführt und Okkultationen von Sternen durch Asteroiden aufgenommen welche Rückschlüsse auf die Größe der Asteroiden zulässt.
Auch wenn das Gesichtsfeld des Teleskops auf Calar Alto, verglichen mit denen, welche für großangelegte Entdeckungskampagnen verwendet werden, sehr klein ist, kommt es häufig zu zufälligen Beobachtungen von bekannten und unbekannten Asteroiden. Durch die Messung der astrometrischen Positionen aller beobachteten Asteroiden wird einerseits an der Verbesserung der Bahndaten bereits bekannter Asteroiden beigetragen und andererseits vorher unbekannte Objekte entdeckt.