Diese Farbdarstellungen aus Aufnahmen der Framing Camera der NASA-Raumsonde Dawn zeigen die spektakuläre spektrale Vielfalt von Vestas Oberfläche. Die Framing Camera hat sieben Farbfilter, durch die Vesta in verschiedenen Wellenlängen des Lichts aufgenommen werden kann. Die Fähigkeit, Aufnahmen in mehreren verschiedenen Wellenlängen gewinnen zu können, hebt Strukturen und Farben hervor, die für das menschliche Auge sonst nicht erkennbar wären. Das Bild links zeigt ein RGB Farbkomposit von Vesta. RGB steht für rot, grün und blau, und in diesem Fall ist auf den Rotkanal die Aufnahme des 750 Nanometer-Filters gelegt worden, auf den Grünkanal das 920 Nanometer-Bild und auf den Blaukanal die 980 Nanometer-Aufnahme. Nanometer ist eine Maßeinheit für die Wellenlänge des Lichts; ein nanometer ist ein Millionstler Millimeter. Die Bilder dieser drei Filter wurden zu einem Farbbild kombiniert, das sonst nicht sichtbare Farbunterschiede auf Vestas Oberfläche verstärkt. Das rechte Bild ist ebenfalls ein RGB-Komposit. In diesem Fall ist für den Rotkanal die Helligkeit bei einer Wellenlänge von 750 Nanometern zur Helligkeit bei 440 Nanometern ins Verhältnis gesetzt worden, für den Grün-Kanal die Helligkeit bei 750 Nanometern im Verhältnis zur Helligkeit bei 920 Nanometern, und für den Blau-Kanal die Helligkeit bei 440 Nanometern im Verhältnis zur Helligkeit bei 750 Nanometern. Diese Verhältnisse oder „Ratios“ wurden für wissenschaftliche Zwecke ausgewählt. Grün zeigt die relative Stärke einer bestimmten mineralogischen Charakteristik, der so genannten Eisen-Absorptionsbande bei 1000 Nanometern, so dass ein helleres Grün eine größere Stärke der Bande kennzeichnet. Die Mischung zwischen rot und blau erweitert den darstellbaren Farbbereich im sichtbaren Licht.
Die NASA-Raumsonde Dawn hat diese Bilder mit der Framing Camera unter Verwendung der Farbfilter am 11. August 2011 aus einer Entfernung von 2740 Kilometern aufgenommen. Die Bilder haben eine Auflösung von etwa 250 Metern pro Bildpunkt.
Die Mission DAWN wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der amerikanischen Weltraumbehörde NASA geleitet. JPL ist eine Abteilung des California Institute of Technology in Pasadena. Die University of California in Los Angeles ist für den wissenschaftlichen Teil der Mission verantwortlich. Das Kamerasystem an Bord der Raumsonde wurde unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau in Zusammenarbeit mit dem Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig entwickelt und gebaut. Das Kamera-Projekt wird finanziell von der Max-Planck-Gesellschaft, dem DLR und NASA/JPL unterstützt. Weitere Informationen zu Dawn ist online verfügbar unter http://www.nasa.gov/dawn und http://dawn.jpl.nasa.gov.
© NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA