Im Juni 2015 ist die Raumsonde Dawn nach fast dreijähriger Transferphase vom Asteroiden (4) Vesta am Zwergplaneten (1) Ceres angekommen und nach einer einmonatigen Annäherungsphase in eine ca. 4400 km hohe zirkulare Umlaufbahn (Survey) um Ceres eingeschwenkt. Aus den stereoskopischen Bildern dieser Beobachtungsphase (Auflösung ca. 400 m/Pixel) konnte mit photogrammetrischen Methoden ein neues Oberflächenmodell (siehe Bild unten) und ein Bildmosaik von Ceres gerechnet werden. Des Weiteren wurden die Lage der Polachse und die Rotationsgeschwindigkeit mit hoher Genauigkeit bestimmt.
Zwischen August und Oktober 2015 befand sich die Sonde in einem zirkularen Orbit von ca. 1500 km Höhe um Ceres. Die Oberfläche wurde insgesamt sechsmal komplett aus unterschiedlichen Blickrichtungen mit der Dawn Framing Camera aufgenommen. Mehrere tausend Bilder mit ca. 140 m/Pixel Bildauflösung wurden wiederum photogrammetrisch ausgewertet, um sowohl die Oberfläche in höherer Auflösung zu rekonstruieren, als auch das Rotationsverhalten von Ceres verfeinert zu bestimmen. Wie bei Vesta liefert die Dawn-Mission seit Dezember 2015 auch Bilddaten aus einem LAMO-Orbit aus ca. 380 km Entfernung. Die Abbildung zeigt eine Vorabversion eines einheitlich schattierten und farblich kodierten Höhenmodells von Ceres. Die Höhen beziehen sich auf ein zweiachsiges Rotationsellipsoid (482 x 446 km).
Eine umfassende Zusammenfassung der Ergebnisse der photogrammetrischen Untersuchungen im Rahmen der Dawn-Mission wird 2016 in einer gemeinsamen Publikation zu Vesta und Ceres veröffentlicht werden.