Lucy ist eine von der NASA ausgewählte Raumfahrtmission der Discovery Klasse, deren Start für Oktober 2021 geplant ist.
Die Mission, die von Hal Levison aus dem Southwest Research Institute in Boulder, Colorado geführt ist, ist die erste Raumsonde, die Asteroiden der Jupiter-Trojaner Population besucht. Diese Objekte sind an die L4 und L5 Librations-punkte von Jupiter gebunden und stellen somit eine Population dar, die von anderen Gruppen kleiner Körper im Sonnensystem dynamisch isoliert ist. Die Trojaner bewegen sich auf Umlaufbahnen, welche ca. 5,2 AE von der Sonne entfernt sind und somit hinter der Eisgrenze des Sonnensystems liegen. Man geht davon aus, dass thermale Einflüsse auf diese Objekte nur sehr begrenzt sind und sie somit einen beträchtlichen Teil flüchtiger Materialien aus der Zeit ihrer Entstehung bewahren konnten.
Deswegen werden Trojaner als relativ unveränderte, primitive Objekte angesehen, die viele Eigenschaften mit denen von Kometen teilen. Trotz großem wissenschaftlichen Interesses ist die Natur der Trojaner noch nicht vollends verstanden. Auch der Prozess, welcher dazu geführt hat, dass sie auf den Librationspunkten eingefangen wurden, ist nicht verstanden.
Das innovative Missionsdesign von Lucy ermöglicht eine Tour der Raumsonde durch beide Trojanerwolken mit Vorbeiflügen an 5 Objekten (von denen eines ein binäres System ist) sowie den Besuch eines Hauptgürtelasteroiden während des Flugs.
Durch Untersuchen der Diversität dieser Objekte soll Lucy zur Klärung fundamentaler Fragen zur Entstehung des Sonnensystems beitragen:
Um diese Fragen zu beantworten, besteht die wissenschaftliche Nutzlast der Sonde aus folgenden Instrumenten:
Das Institut für Planetenforschung des DLR trägt bei der Mission mit der wissenschaftliche Auswertung der Kameradaten und mit erdgebundenen astronomischen Beobachtungen von den Zielasteroiden bei.